Bundesliga

Schalke-Trainer Wagner kritisiert DFB-Linie: "Das ist konstruiert"

Schalke-Trainer pflichtet Rose bei

Wagner kritisiert DFB-Linie: "Das ist konstruiert"

"Ich blicke den Zusammenhang nicht": David Wagner, hier mit Schiedsrichter Dr. Felix Brych.

"Ich blicke den Zusammenhang nicht": David Wagner, hier mit Schiedsrichter Dr. Felix Brych. imago images

Nach einer neuen DFB-Direktive sind die Schiedsrichter in den oberen deutschen Spielklassen seit dem Jahreswechsel dazu angehalten, konsequent gegen Unsportlichkeiten vorzugehen. Einige Trainer sind damit nicht wirklich einverstanden - darunter auch David Wagner.

Die Herangehensweise des DFB, "uns in der Winterpause so ein Schreiben zu geben und zu sagen, die Schiedsrichter sind dazu angewiesen, radikaler, strikter, kompromissloser auf solche 'soften' Vergehen zu reagieren", findet der Schalke-Trainer schlichtweg "falsch".

Ich blicke den Zusammenhang nicht zwischen dem, was im Amateurfußball passiert, was absolut zu verurteilen ist, und dem, wie sich die Spieler in der Bundesliga verhalten.

David Wagner

Denn: "Ich blicke den Zusammenhang nicht zwischen dem, was im Amateurfußball passiert, was absolut zu verurteilen ist, und dem, wie sich die Spieler in der Bundesliga verhalten", so Wagner am Montag und meinte damit vor allem "Jagdszenen", die in den letzten Monaten im Amateurbereich für Aufregung gesorgt hatten.

"Wir haben diese Szenen nicht", betont er. "Ich glaube auch nicht, dass es runterzubrechen ist, wenn ein Spieler für eine - in seinen Augen - Fehlentscheidung die Arme hebt, mal abwinkt oder sich aufregt." Das eine habe mit dem anderen nichts zu tun. "Das ist für mich konstruiert, weil wir keine Jagdszenen in der Bundesliga haben." In dieser Hinsicht müsste man nicht "irgendeiner Vorbildfunktion gerecht werden".

Wagner "mit 100 Prozent bei Marco" - Stieler erinnert an UEFA-Linie

Damit stützte Wagner die Aussagen von Gladbach-Trainer Marco Rose, der nach der umstrittenen, aber den neuen Regeln entsprechenden Gelb-Roten Karte gegen Alassane Plea in Leipzig (2:2) gesagt hatte: "Wir sind uns unserer Rolle bewusst. Schwierig wird es aber, wenn das Thema in eine Richtung gelenkt wird, in der wir mit unserem Verhalten dafür zuständig sein sollen, dass in unteren Ligen Schiedsrichter geschlagen werden." Er sei "da mit 100 Prozent bei Marco", so Wagner.

Dem DFB geht es bei der neuen Linie generell darum, "den Respekt vor dem Spiel, dem Gegner und dem Schiedsrichter wieder zu stärken". Schiedsrichter Tobias Stieler, der Plea am Samstag vom Platz gestellt und dafür auch Rückendeckung vom Verband erhalten hatte, erinnerte außerdem daran, dass die UEFA jene Linie "schon viele Jahre" fahre. "Wir in Deutschland waren da ein wenig nachlässig."

jpe

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