Es lief die 61. Minute, in der Plea sich wegen eines ausgebliebenen Freistoßpfiffes echauffierte - und deswegen von Stieler mit einer Gelben Karte bedacht wurde. Der Franzose beruhigte sich daraufhin nicht, schimpfte weiter und drehte mit einer abfälligen Geste in Richtung Stieler ab. Daraufhin sah er die Blitz-Ampelkarte.
"Grundsätzlich gibt es da nicht so viel zu diskutieren", stellte Stieler hinterher am "Sky"-Mikrofon klar: "Der Spieler wollte einen Freistoß haben, den hat er nicht bekommen. Dann hat er heftig abgewunken. Daraufhin hat er die Gelbe Karte bekommen. Und diese Gelbe Karte hat er nicht akzeptiert und hat wiederholt abfällig, gestenreich keinen Respekt gezeigt und demzufolge konsequent Gelb-Rot bekommen."
Ob er in der speziellen Szene nicht Nachsicht hätte walten lassen müssen? "Ich kann nicht nachvollziehen, wenn ein Spieler eine Gelbe Karte bekommt, dass er danach immer noch abfällige Gesten macht", verlieh Stieler seinen Ausführungen Nachdruck: "Das kann ich nicht verstehen. Können Sie das verstehen?"
Stieler gestand auch ein, dass es "schon schlimmere Szenen gegeben" habe. Aber: "Die Klubs wurden informiert, sie haben eine Vorbildfunktion - genauso wie die Spieler. Wir Schiedsrichter sind angehalten, zur Rückrunde diese Unsportlichkeiten konsequent zu ahnden. Solch ein Verhalten ist inakzeptabel, das hat absolut keine Vorbildfunktion für den Fußball - und insbesondere für den Amateurbereich nicht."
Die Gelb-Rote Karte sei sicherlich "eine Folge der strengeren Auslegung in der Winterpause". Doch nicht nur der DFB will die Spieler in diese Richtung erziehen. "Ich komme gerade vom UEFA-Winterkurs", begann Stieler und fügte an: "Da haben wir exakt solche Szenen gesehen und sowas will auch die UEFA nicht sehen. Da geht es ums Image des Fußballs."
