In Hannover wurde Sarenren Bazee in den zurückliegenden drei Jahren von einer Vielzahl an Verletzungen zurückgeworfen. Mal schmerzte die Hüfte, mal das Knie, mal das Schienbein, mal streikte die Muskulatur im Oberschenkel. Dem (verfrühten) Comeback folgte meist schnell die nächste Blessur. Zuletzt Anfang 2019 ein Syndesmoseriss.
Um diesen Teufelskreis zu durchbrechen, hat sich Sarenren Bazee nach dem Wechsel zum FCA bewusst Zeit genommen. "Es war von Anfang an mit dem Verein besprochen, dass ich behutsam aufgebaut werde", berichtet der Offensivspieler. "Ich habe viel am Sprunggelenk gearbeitet, den ganzen Körper aufgebaut, den Rumpf stabilisiert. Ich hatte Zeit, um alles zu korrigieren. Natürlich braucht man dafür Geduld, aber es ist umso schöner, jetzt bei 100 Prozent zu sein. So gut wie aktuell habe ich mich schon lange nicht mehr gefühlt", sagt der Niedersachse mit nigerianisches Wurzeln und ist überzeugt: "Es war genau das Richtige."
Offensivmann nutzt die Zeit auf Malta
Nach einem Herbst mit zwei Einsätzen für die U 23 des FCA (ohne Tor), zwei Testspielen mit den Profis (ein Tor gegen Lustenau, zwei gegen Bayern II) und zwei Nominierungen für den Bundesligakader im Dezember (ohne Einsatz) will Sarenren Bazee nun in der Rückrunde angreifen. Im Trainingslager auf Malta machte er jüngst mit einem Treffer und einem Assist gegen Hibernians Paola auf sich aufmerksam. "Ich will Vollgas geben und möglichst viele Spiele machen", sagt der Rekonvaleszent, der um die große Konkurrenz in der Offensive weiß: "Die Jungs machen es gut, das freut mich. Ich versuche es noch besser zu machen. Das Vertrauen vom Trainerteam tut mir gut, ich möchte es gerne so schnell wie möglich auf dem Platz zurückzahlen."
Er kann im Frühling eine Überraschung werden.
Martin Schmidt
Martin Schmidt traut Sarenren Bazee auf dem Flügel oder als zweite Spitze jedenfalls einiges zu: "Er bringt sehr viel Tempo, ein gutes Eins-gegen-eins und viel Spielverständnis mit. Er kann im Frühling eine Überraschung werden", glaubt der FCA-Coach. Nach der Verpflichtung im Sommer bezeichnete Schmidt den Neuzugang aufgrund seiner fußballerischen Fähigkeiten sogar als "Dembelé Deutschlands" - in Anlehnung an den früheren BVB- und jetzigen Barca-Star. Ein ziemlich gewagter Vergleich.
Sarenren Bazee scheut Dembelé-Vergleich
Sarenren Bazee klingt deutlich bescheidener, wenn man ihn darauf anspricht: "Ich fühle mich ein bisschen geehrt, aber ich vergleiche mich ungern mit anderen Spielern", antwortet er. "Ich bin Noah. Ich will zeigen, was ich kann, und mir einen eigenen Namen machen."