Bundesliga

Paderborn: Kapitän Strohdiek mit Freud und Leid

Letzter Einsatz des Verteidigers im September

"Fakt ist, dass ich spielen möchte" - Paderborn: Kapitän Strohdieks Freud und Leid

Ist mit seiner Reservistenrolle nicht zufrieden: Christian Strohdiek.

Ist mit seiner Reservistenrolle nicht zufrieden: Christian Strohdiek. imago images

Der letzte Test vor dem Rückrundenstart gegen Leverkusen verlief auch nach seinem Geschmack. "Wir haben von Anfang an versucht Dominanz aufzubauen, hatten einen guten Spielfluss sowie zahlreiche Chancen", würdigte Paderborns Kapitän Christian Strohdiek die Leistung seiner Mannschaft beim 1:0-Sieg am Samstag gegen Zweitligist Hannover. Der 31-Jährige, seit 2016 beim SCP dabei, hat viel Freude an der Weiterentwicklung des Teams. "Es macht Spaß zu sehen, dass der Spielfluss auch nach den Auswechslungen bestehen bleibt und wir unserer Spielphilosophie mit allen Jungs treu bleiben."

Strohdiek das letzte Mal im September auf dem Platz

Weniger Freude bereitet dem Urgestein die eigene Situation. Gemeinsam mit Uwe Hünemeier hatte er in den ersten Spielen der Saison noch in der Innenverteidigung auf dem Platz gestanden, fünfmal insgesamt, zuletzt im September beim 1:2 in Berlin. Danach setzte Steffen Baumgart auf den nach Verletzung zurückkehrenden Sebastian Schonlau und Youngster Luca Kilian als neues Duo im Abwehrzentrum. Anzeichen dafür, dies in absehbarer Zeit freiwillig wieder zu ändern, verrät Paderborns Trainer keine - es gäbe auch wenig Anlass.

"Ich werde weiter hart trainieren, um mich für die Startelf zu empfehlen"

Ehrgeizig will Strohdiek trotzdem bleiben. "Ich werde weiter hart trainieren, um mich für die Startelf zu empfehlen", sagt der gebürtige Paderborner, den die Rolle, allein die anderen Kollegen im Kader zu motivieren, nicht ausfüllt. "Ich bin natürlich unzufrieden. Ich möchte natürlich auch so viel, wie es geht, auf dem Platz stehen und bin kein Spieler, der nur dafür da ist, irgendwelche Leute heranzuführen." Das leidvolle Bankdasein behagt ihm nicht. "Meine Situation ist die, dass ich nicht spiele. Fakt ist, dass ich spielen möchte. Das weiß der Trainer und wir haben auch ein offenes Gespräch darüber geführt. Ich muss weiter an mir arbeiten und ihm die Entscheidung so schwer wie möglich machen."

Im Vergleich zur ersten Paderborner Bundesligaspielzeit 2014/15 wittert die SCP-Identifikationsfigur eine Chance, den Klassenerhalt zu schaffen: "Klar werden wir jetzt unterschätzt und es wird von einigen nicht registriert, was wir da Woche für Woche zelebrieren." Das Festhalten an den ureigenen Paderborner Prinzipien sieht er als Trumpf für den zweiten Saisonteil. "Wir entwickeln unsere Spielart kontinuierlich weiter, sind nicht überheblich und versuchen, unsere zahlreichen Fehler abzustellen. Dann bin ich optimistisch, dass wir die nötigen Punkte für den Klassenerhalt holen."

Torben Ritzinger