Aus dem Trainingslager des FC Bayern in Doha berichtet Georg Holzner
Es war ein fokussierter und in den Aussagen klarer Auftritt des Bayern-Sportdirektors an diesem Donnerstag. Um 13.32 Uhr nahm Hasan Salihamidzic auf dem rot-goldenen Sessel im Mannschaftshotel in Doha Platz. Er hatte sich bestens vorbereitet auf diese Gesprächsrunde mit den Journalisten. Seine Botschaften kamen an, er wich kaum aus, bezog Stellung, war trotzdem für den einen oder anderen Spaß zu haben.
Dass Trainer Hansi Flick seinen Unmut über den arg dünnen Kader via "Süddeutsche Zeitung" geäußert hatte, schmeckte dem Sportdirektor nicht. "Überrascht" sei er über den Vorgang des Chef-Coaches gewesen, das sagte er in aller Deutlichkeit und kontert Flick: "Ich bin kein Freund von medialer Kaderplanung." Vor allem in puncto möglicher Neuzugänge. Denn: Als es um die Personalie - und die dazugehörige Planung für die kommende Saison bei - Alexander Nübel ging, äußerte sich auch Salihamidzic offen. "Der Transfer von Nübel ist strategisch ein Riesengewinn", so der 43-Jährige.
Etwaige Differenzen zwischen Manuel Neuer, der keine Spiele abgeben möchte, und dem Noch-Schalker sehe er nicht. Weil Nübel wisse, "dass Manuel die Nummer 1 ist" und "er sich unterordnen muss". Denn klar ist auch: Die Münchner wollen nach wie vor den bis 2021 laufenden Vertrag mit dem Kapitän um zwei weitere Jahre verlängern. "Wir werden mit Manu reden", versichert Salihamidzic. Er wirkt zuversichtlich.
Nübel-Leihe im Sommer? Salihamidzic: "Ausgeschlossen"
Zu klären gibt es dann aber gewiss die Problematik, wie Nübel - neben Neuer - zu seinen Einsätzen kommen soll. Neuer war in seinen Aussagen am Montag sehr bestimmt. "Diesen Ehrgeiz erwarten wir auch von ihm", so der Sportdirektor. Und Nübel? Wird er womöglich ausgeliehen, um seine Entwicklung fortsetzen zu können? Nein. Zumindest Stand jetzt nicht. Es sei "ausgeschlossen", betont Salihamidzic, dass der 23-Jährige im Sommer direkt weiterverliehen wird.
