2. Bundesliga

"96 berechtigt abgestiegen" - Kinds unpassender Vergleich mit Sandhausen

Hannover 96: Lob für Trainer Kocak

"Berechtigt abgestiegen" - Kinds unpassender Vergleich mit Sandhausen

Martin Kind legt bei Hannover 96 Zahlen auf den Tisch.

Martin Kind legt bei Hannover 96 Zahlen auf den Tisch. imago images

"In dieser Saison soll die Basis für eine Weiterentwicklung von Hannover 96 gelegt werden." Eine Voraussetzung dafür ist "eine Quote von 70-80 Prozent richtiger Entscheidungen im Transferbereich, um eine Stabilität der Entwicklung zu erreichen", wünscht sich der Unternehmer, den die Zugehörigkeit zur 2. Liga immer noch belastet. Nach seinem Verständnis gehört 96 (aktuell auf Tabellenplatz 13.) in die 1. Bundesliga: "Wir sind berechtigt abgestiegen, weil wir Fehler gemacht haben." Aber: "Es stört mich, dass wir uns mit Vereinen wie dem SV Sandhausen vergleichen müssen, weil wir unsere sportlichen Ziele nicht erreicht haben", gab Kind beim Neujahrsempfang zu - und wählte ausgerechnet und unpassend den Ex-Klub von Trainer Kenan Kocak als Beispiel für seine Abneigung gegen die Zweitklassigkeit.

Nach dem Abstiegsjahr und nach dem Ende dieser Saison werden wir einen Verlust von 34 Millionen Euro erwirtschaftet haben.

Martin Kind

Kocak, der auch anwesend war, trug es mit Fassung, zumal Kind dann lobende Worte für ihn fand. "Kenan Kocak ist es gelungen, die Mannschaft zu stabilisieren und zu entwickeln." Als Beispiel nannte Kind das letzte Spiel des vergangenen Jahres, als 96 daheim 2:2 gegen den VfB Stuttgart spielte. "Die Mannschaft hat gegen Stuttgart gezeigt, dass sie Fußballspielen will und Fußballspielen kann. Wenn sich die Entwicklung bestätigt, bin ich optimistisch, dass wir einen Stimmungsumschwung schaffen können."

96 wohl unter dem angepeilten Zuschauerschnitt Das ist aus seiner Sicht auch dringend nötig, denn der angepeilte Schnitt von 37000 Zuschauern wird trotz eines sehr guten Dauerkartenverkaufs vor der Saison nicht mehr erreicht werden können. Im Optimalfall erwartet Kind am Saisonende einen Schnitt von 34000 Zuschauern.

13 Millionen Euro Verlust

Auch das belastet die ohnehin schlecht gefüllte Kasse. "Nach dem Abstiegsjahr und nach dem Ende dieser Saison werden wir einen Verlust von 34 Millionen Euro erwirtschaftet haben", verriet Kind. Rechnet man die Spielerverkäufe dagegen, bleiben immer noch 13 Millionen Verlust am Ende der laufenden Spielzeit übrig.

96 "handlungswillig und handlungsfähig"

"Der Abstieg hatte dramatische sportliche und wirtschaftliche Auswirkungen." Trotzdem sei 96 "handlungswillig und handlungsfähig", zumal das Gesellschafterkapital am Saisonende erhöht werden soll. Und: "Die Sponsoren haben uns trotz des Abstiegs die Treue gehalten", freute sich Kind. Sein Fazit: "Hannover 96 ist ein toller Verein. Wir sind eine gute nationale Marke."

Gunnar Meggers