Bundesliga

Frankfurts Timothy Chandler: "Der Trainer weiß, dass ich da bin"

Frankfurt: Wird der Rechtsverteidiger zum Taktik-Profiteur?

Chandler: "Der Trainer weiß, dass ich da bin"

Timothy Chandler hat sich bei Eintracht Frankfurt wieder in Stellung gebracht.

Timothy Chandler hat sich bei Eintracht Frankfurt wieder in Stellung gebracht. imago images

Aus Frankfurts Trainingslager in Bradenton (Florida) berichtet Julian Franzke

Lange war es um Chandler ruhig geworden bei Eintracht Frankfurt. Aufgrund einer Knorpel-Operation im Knie kam er vergangene Saison nur auf einen einzigen Kurzeinsatz: ausgerechnet beim Waterloo in Leverkusen (1:6). Auch in dieser Spielzeit befand sich der frühere US-Nationalspieler (29 Länderspiele) meist nur in der Beobachterrolle. Beim 1:2 in Augsburg durfte er am 4. Spieltag mal anstelle von Filip Kostic auflaufen, blieb aber blass. Jeweils viermal kam er in der Liga und international als Joker rein, im Pokalspiel bei St. Pauli wurde er nach schwacher Leistung zur Pause ausgewechselt. "Ich komme aus einer sehr langen Verletzung und habe mich langsam herangekämpft. Es ist egal, ob ich eine oder 90 Minuten spiele, ich haue mich immer voll rein für die Mannschaft", betont Chandler.

Diese Einstellung und seine Geduld zahlten sich am Ende aus. Auch wenn sich vor Weihnachten Niederlage an Niederlage reihte, lief es für den gelernten Rechtsverteidiger, der auch links spielen kann, eigentlich ganz gut. In den letzten drei Bundesligaspielen stand er von der ersten bis zur letzten Minute auf dem Rasen. "Das zeigt mir, dass der Trainer weiß, dass ich da bin. Ich hoffe, dass ich in der Rückrunde auch noch auf Minuten komme", sagt der 29-Jährige.

Es wird sich bezahlt machen, dass wir Zeit hatten, in Ruhe zu trainieren, um in der Rückrunde anzugreifen.

Timothy Chandler

Die Chancen stehen wohl gar nicht so schlecht, da Hütter im Trainingslager die Viererkette einstudiert. Spielen plötzlich zwei Profis auf jeder Seite, statt im 3-5-2 nur einer, erhöht das automatisch auch Chandlers Einsatzchancen. "Mit der Viererkette sind wir nicht mehr so leicht ausrechenbar, da wir innerhalb eines Spiels wechseln und uns auf jeden Gegner anders einstellen können. Das ist eine gute Option", erklärt der Flügelspieler.

Am Dienstagnachmittag steht für die Mannschaft ein Quartierwechsel auf dem Programm, wegen fehlender Bettenkapazitäten in der IMG Academy zieht der Frankfurter Reisetross weiter ins gut eine Stunde entfernte Clearwater. Am Abend wechseln die Hessen für ein paar Stunden die Sportart und schauen sich das NHL-Spiel zwischen Tampa Bay Lightning und den Vancouver Canucks an. "Die Jungs freuen sich, mal etwas anderes zu sehen", sagt Chandler zum Quartierwechsel und den Besuch beim Eishockey.

Chandlers Zwischenfazit

Sein Zwischenfazit vor der Abreise aus Bradenton fällt positiv aus: "Jede Einheit war sehr hart, die Jungs haben super konzentriert gearbeitet. Es wird sich bezahlt machen, dass wir Zeit hatten, in Ruhe zu trainieren, um in der Rückrunde anzugreifen." Wie Frankfurt zurück in die Erfolgsspur finden kann? Chandler spricht von "der Mentalität, als Mannschaft mit und gegen den Ball zusammenzuarbeiten". Er ist überzeugt: "Wenn wir das wieder auf den Platz bringen, werden auch die Punkte kommen."

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