Bundesliga

Mainzer Awoniyi trifft die falschen Entscheidungen

Warum die Liverpool-Leihgabe nicht vorankommt

Mainzer Awoniyi trifft die falschen Entscheidungen

Zuweilen zu verspielt: Taiwo Awoniyi.

Zuweilen zu verspielt: Taiwo Awoniyi. imago images

Aus dem Mainzer Trainingslager in Estepona berichtet Michael Ebert

Unter spanischer Sonne geht es auf dem Sportgelände Complejo Deportivo Arroyo Enmedio intensiv zur Sache. Trainer Achim Beierlorzer steuert die Trainingseinheiten mit kurzen, präzisen Kommandos. Wenn er eine Aktion völlig unpassend findet, kann der 52-Jährige ziemlich energisch werden. Das bekam Taiwo Awoniyi zu spüren. "Es ist mein Job das anzusprechen. Wir wollen klar und entschlossen Tore erzielen, da macht es keinen Sinn aus elf Metern nochmal die Hacke zu nehmen und nach hinten zu spielen, was dann auch noch ein Fehlpass war", kritisierte Beierlorzer.

Der nigerianische Stürmer war von Levin Öztunali gut in Szene gesetzt worden, statt aufs Tor zu schießen wollte er noch einmal querlegen, woraufhin der Ball beim Gegner landete. "So ein Tor fahrlässig nicht zu machen, sorgt für einen Moment, der dazu führt, dass man ein Bundesligaspiel gewinnt oder verliert", weiß der Trainer. Beierlorzer ermutigt seine Spieler immer wieder zum Abschluss. "Das 2:1 gegen Frankfurt ist ein Beispiel. Wenn Jeremiah St. Juste dort nicht schießt, kann der Ball nicht abgefälscht werden, geht das Ding nicht rein", zählt Beierlorzer auf.

Abwehrspieler St. Juste war am 13. Spieltag mit nach vorne gesprintet, von einem Angreifer wie Awoniyi erwartet der Trainer noch mehr Offensivqualitäten: "Der eine macht es und setzt es um, der andere nicht, und erster sollte dann auch spielen." Damit die energische Ansprache nicht zu hart rüberkommt, nahm Beierlorzer den jungen Spieler danach in den Arm, "ich bin zum Glück Nullkommanull nachtragend". Awoniyis Standing wird diese Szene allerdings nicht verbessert haben. "Er ist ein ganz junger Spieler, der über Athletik, Schnelligkeit und einen guten Schuss verfügt, also alles, was man braucht. Man spielt aber nicht, weil man alles hat, sondern weil man effektiv ist, das muss man klarmachen", so Beierlorzer, der nicht zum ersten Mal unzufrieden war mit seiner Nummer 22. So hatte die Liverpool-Leihgabe beim 1:2 in Augsburg gleich dreimal die falsche Entscheidung getroffen.

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