Bundesliga

Jannik Vestergaard: Werder Bremens Hoffnung schon geplatzt

Verpflichtung des Verteidigers ist aktuell nicht zu realisieren

Vestergaard: Werders Hoffnung schon geplatzt

Kommt eher nicht zum SV Werder Bremen in diesem Winter zurück: Southamptons Abwehrmann Jannik Vestergaard.

Kommt eher nicht zum SV Werder Bremen in diesem Winter zurück: Southamptons Abwehrmann Jannik Vestergaard. imago images

Als vor einigen Tagen die Meldung kursierte, der Premier-League-Klub wolle den ins zweite Glied gerutschten Dänen gerne bis Sommer verleihen, war es logisch, dass Werders Verantwortliche tätig werden mussten. Zwar ist das Abwehrzentrum der Grün-Weißen mit Niklas Moisander, Ömer Toprak, Milos Veljkovic, Marco Friedl, Sebastian Langkamp und Christian Groß quantitativ schon überbesetzt. Doch die Qualität bleibt, auch aufgrund von Verletzungen, überschaubar: Mit 41 Gegentreffern stellt Werder die schwächste Defensive der Liga.

Der 1,99-Meter-Hüne Vestergaard weist zwar seinerseits Tempodefizite und Mängel im Spielaufbau auf - doch mit seiner physischen Wucht wäre er als Verstärkung im Abstiegskampf prädestiniert gewesen. Manager Frank Baumann ließ den Profi schon 2016 nur ungern nach Gladbach ziehen.

Coach Florian Kohfeldt hatte Vestergaard bereits als Co-Trainer unter seinen Fittichen und pflegte auch nach dem Abschied weiter ein gutes Verhältnis: Beim Wiedersehen zwischen Werder und Gladbach ließ sich der Fußballlehrer sogar ein Trikot seines ehemaligen Schützlings als persönliches Souvenir aushändigen.

Es hätte gepasst...

Werder und Vestergaard - das hätte also in jeder Beziehung gepasst. Doch müssen sich die Verantwortlichen nun anderweitig umsehen. Wobei Baumann festhält: "Wir haben eine interne Prioritätenliste erstellt, sind aber nicht auf einen bestimmten Mannschaftsteil festgelegt. Sondern es geht darum, ob ein Spieler die Qualitäten mitbringt, die wir brauchen können." Auch ein wuchtiger Mittelstürmer würde ins Profil passen. Oder ein robuster Achter wie Herthas Eduard Löwen, mit dem sich der FC Augsburg beschäftigt.

Nicht von ungefähr weist Baumann freilich darauf hin, dass "natürlich immer der finanzielle Aspekt dazukommt. Es ist nach wie vor offen, ob sich etwas Sinnvolles realisieren lässt." Wie schwierig es ist, hat er im Fall Vestergaard gerade schmerzlich erfahren. Ob das Scheitern des Deals letztlich an den finanziellen Vorstellungen Southamptons oder an den sportlichen Ambitionen Vestergaards liegt (oder an beidem), bleibt vorerst offen. Im Ergebnis ist es für Werder aber ohnehin nicht relevant.

Thiemo Müller

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