Bundesliga

Paderborn: Gjasulas zwei Torbeteiligungen

"Das Gefühl, nirgendwo hin spielen zu können"

Paderborn: Gjasulas zwei Torbeteiligungen

Im Kampf um den Ball mit Christopher Lenz (li.): Klaus Gjasula

Im Kampf um den Ball mit Christopher Lenz (li.): Klaus Gjasula picture alliance

Ein Kampfspiel, viele Zweikämpfe, ein regendurchnässtes Grün - Umstände, die wie gemacht schienen für einen wie Klaus Gjasula. Und so verwunderte es kaum, dass Paderborns robuster Mittelfeldspieler an seinem 30. Geburtstag beim 1:1 gegen Mitaufsteiger Union an beiden Toren beteiligt war.

"Ich grätsche, weil ich den Ball irgendwie abfangen will. Und der andere nimmt ihn an und haut ihn in den Winkel…", beschrieb Gjasula die Entstehung des aus seiner Sicht unglücklichen Treffers zum 0:1. Der "Andere" war Berlins Angreifer Marcus Ingvartsen, der Gjasulas Rettungsversuch als unfreiwillige Vorlage nutzte und den Ball schnörkellos aus knapp 20 Metern im linken Winkel versenkte (7.).

Doch nach und nach arbeiteten sich die Paderborner besser ins Spiel, mit dem Dazutun ihres wichtigen Kapitäns. Noch vor der Pause verlängerte eben dieser einen hohen Ball auf Kai Pröger, der zum 1:1 (33.) abschloss. Zur Freude von Gjasula, der einräumte: "Es war schwierig heute, Union hat gerade anfangs alle Räume zugestellt - ich hatte das Gefühl, nirgendwo hin spielen zu können."

Acht Gelbe Karten sind Spitze in der Liga

Mit der Dreier-, defensiv von zwei offensiven Außenverteidigern zur Fünferkette komplettierten Abwehr verhinderten die "Eisernen" größtenteils Gjasulas Pässe in die Tiefe auf die schnellen SCP-Flügelspieler. So blieb dem Gastgeber nicht viel übrig als ähnlich "eklig" wie Union zu agieren. Dabei ging Gjasula in der Mittelfeldzentrale voran und holte sich seine bereits achte "Gelbe" in dieser Saison ab - einsame Spitze in dieser Rubrik in der Liga.

Fast so viele Verwarnungen wie sein Team Punkte (neun) - und dennoch zählen in Paderborn andere Werte, auch für Klaus Gjasula, der wie viele Kollegen eine Entwicklung im Oberhaus durchläuft. In den zurückliegenden eineinhalb Jahren hat sich der inzwischen zum albanischen Nationalspieler Gereifte eine zentrale Rolle im System von Trainer Steffen Baumgart gesichert. Gjasula, so die naheliegende Vermutung, hat seine sportliche Heimat gefunden.

Gjasula mit Zuversicht nach Mönchengladbach

Wie bei den Ostwestfalen ein unter dem Strich phänomenales Jahr 2019 endet, hängt nun von den Partien in Mönchengladbach und gegen Frankfurt zum Abschluss der Hinserie ab. "Wir haben aus zwei Spielen vier Punkte geholt, mit dieser aufsteigenden Bilanz fahren wir Mittwoch nach Gladbach und versuchen so viel wie möglich mitzunehmen", verspricht Gjasula, zumal weitere Zahlen Mut machen: Erstmals gelang Paderborn im vierten Duell mit einem Mitaufsteiger nun gegen Union ein eigenes Tor. Gegen Köln hatte es 2014/15 zweimal ein 0:0 gegeben, in dieser Saison ein 0:3. Die letzten 13 Bundesligaspiele, in denen man in Rückstand geriet, hatte der SCP zudem verloren. Nun glückte erstmals seit dem 2:1 in Freiburg am 2. Mai 2015 wieder ein Punktgewinn trotz zwischenzeitlichen Rückstands.

Torben Ritzinger