Bundesliga

Kevin Trapp beim Leadership-Festival des DFB: "Man kann lernen, Führungsspieler zu sein"

Zwei Nationalkeeper beim Leadership-Festival des DFB

Trapp: "Man kann lernen, Führungsspieler zu sein"

Sven Voss, Mark Hübner-Weinhold, Kevin Trapp und Almuth Schult beim Leadership-Festival des DFB

Sven Voss, Mark Hübner-Weinhold, Kevin Trapp und Almuth Schult beim Leadership-Festival des DFB DFB/PhilippReinhard.com

Trapp über die Macht als Torwart: "Man hat extrem viel Verantwortung. Der Torwart ist der letzte Mann, kann die Mannschaft gut führen. Von einem Torhüter wird verlangt, dass er viel kommuniziert und Situationen frühzeitig erkennt."

Schult über die Rückmeldung der Vorderleute: "Die ist sehr unterschiedlich. Es gibt natürlich Spielerinnen, die dankbar sind und im Nachhinein merken, sie haben eine Situation falsch eingeschätzt. Es gibt aber auch andere, die auf gut Deutsch sagen: Halt die Fresse! Es ist immer der Situation geschuldet und braucht auch ein gutes Timing. Die Torhüter sind diejenigen, die alles von hinten sehen, bei uns gibt es keine Ausrede, dass noch einer hinter einem steht."

Trapp über den Weg zum Führungsspieler: "Man muss offen sein für diese Rolle. Es gibt Personen, die wollen diese Verantwortung gar nicht übernehmen. Außerdem ist es wichtig, dass man eine gewisse Erfahrung mitbringt, die man an junge Spieler weitergeben kann. Es ist auf jeden Fall erlernbar, Führungsspieler zu sein. Dass jemand ein geborener Leader und mit 20 Jahren ein Führungsspieler ist, das gibt es sehr selten."

Ein arroganter Torwart wird vermutlich nicht oben ankommen.

Almuth Schult

Schult über den Status Führungsspieler: "Auf der einen Seite hat es viel mit Erfahrung zu tun, gerade im Tor, wo jeder Fehler bestraft wird. Man lernt aus jeder Negativerfahrung, wird dadurch ruhiger, was sich auf die Ausstrahlung auswirkt. Man muss aber auch bereit sein, für seine Fehler einzustehen. Ein arroganter Torwart wird vermutlich nicht oben ankommen."

Trapp über Rituale: "Wenn man ordentlich gespielt hat, überlegt man, wie die Vorbereitung war. Vor dem nächsten Spiel versucht man, es wieder so zu machen, vielleicht hat es dann aber keinen Erfolg. Man darf es nicht übertreiben. Zu meinen Ritualen gehört, dass ich meine Torwarthandschuhe immer bei mir habe. Was aber auch daran liegt, dass einmal die Handschuhe gefehlt haben."

Schult über die Vorbildfunktion in Social Media: "Ich schätze Soziale Medien, um Nachrichten zu verbreiten oder Werbung zu machen, bin auch gerne bereit für den Verein oder Verband tätig zu sein, aber mein Privatleben halte ich da gerne raus. Ich lebe gut damit, dass ich die direkte Kommunikation nutze und lerne auch so sehr viele interessante Leute kennen."

Trapp über die Vorsicht im Umgang: "Heutzutage ist es egal, wo man sich aufhält, es gibt überall Handys und Kameras. Jeder muss wissen, wie er in der Öffentlichkeit auftreten muss, um Skandale zu vermeiden. Es ist ziemlich extrem geworden, in den Sozialen Medien kann sich jeder verstecken, dich feiern oder beleidigen. Ich bin jemand, der sehr vorsichtig ist, was er postet oder verbreitet."

Aufgezeichnet von Michael Ebert