Am 31. Mai wurde Selimbegovic als Cheftrainer des SSV Jahn vorgestellt. Der Mann, der seit 13 Jahren im Verein ist: Zunächst als Spieler, Nachwuchstrainer, Nachwuchskoordinator und dann zwei Jahre bis Ende der vergangenen Spielzeit als Co-Trainer der Profis. Der Schock, den der Abgang Beierlorzers zum 1. FC Köln verursacht hatte, er wurde schnell abgemildert. "Richtig geil!", muss beispielsweise Kapitän Marco Grüttner als erste Reaktion auf Selimbegovics Beförderung herausgerutscht sein, andere Spieler hätten sich ebenfalls bei dem Bosnier gemeldet und ihm gratuliert.
Der SSV Jahn kann sich glücklich schätzen, Mersad zum Cheftrainer zu haben.
Jahn-Geschäftsführer Christian Keller
"Mersad ist in all den Kriterien, die wir für die Position des Jahn-Cheftrainers definiert haben, der eindeutig passfähigste Kandidat", hatte Geschäftsführer Christian Keller damals erklärt. Persönlichkeit, Identifikation mit dem Verein, die Jahn-Spielidee und die Entwicklung der Akteure. All dies hatte Keller damals überzeugt - und tut es auch noch heute: "Mersad erfüllt all diese Kriterien mit Bravour", wird der Geschäftsführer von der idowa Mediengruppe zitiert. "Das war von dem Start seiner Tätigkeit bereits klar und wird von ihm seither jeden Tag aufs Neue bestätigt. Der SSV Jahn kann sich glücklich schätzen, Mersad zum Cheftrainer zu haben."
Falsche Personalentscheidung in der Abwehrzentrale?
Und das, obwohl auch der 37-Jährige nicht unfehlbar ist. Beim jüngsten 1:4 in Karlsruhe ließen die Donaustädter ausgerechnet ihre Hauptkompetenz vermissen - die defensive Stabilität in der Abwehrzentrale. Dabei dürfte wohl auch eine Personalentscheidung Selimbegovics hineingespielt haben: Tim Knipping, der in der vergangenen Woche als Ersatz für den Gelb-Rot-gesperrten Marcel Correia gut gespielt hatte, durfte erneut ran, wusste gegen den KSC aber nicht zu überzeugen (kicker-Note 4,5). Der zuletzt starke Correia saß nur auf der Bank.
Irgendwann macht es keinen Spaß mehr, über diese Serie zu reden.
Marco Grüttner
Dass nun die Serie von sieben ungeschlagenen Partien gerissen ist, sorgt nicht für großes Kopfzerbrechen bei den Regensburgern. "Irgendwann macht es keinen Spaß mehr, über diese Serie zu reden", äußerte sich Grüttner im vereinseigenen "Jahn TV". Dass der Dämpfer irgendwann kommen musste, sei ihnen allen klar gewesen. Nun gelte es, die Niederlage "schleunigst aufzuarbeiten und die Dinge, die wir schlecht gemacht haben, zu verbessern", forderte der Kapitän. "Sonst holen wir in den anderen Spielen auch nichts mehr."
Gegen St. Pauli: Start einer neuen Serie?
Die nächste Gelegenheit, um den Bock wieder umzustoßen und eine neue Serie zu starten, haben die Oberpfälzer am Sonntagnachmittag (13.30 Uhr, LIVE! bei kicker.de), wenn der FC St. Pauli in der Continental-Arena gastiert. Gegen die Kiez-Kicker ist sich Grüttner sicher, dass "wir ein anderes Gesicht zeigen. Wir müssen hart arbeiten, und dann muss St. Pauli dran glauben."
