Bundesliga

Brandt: "Ich mag es, viele Spieler um mich herum zu haben"

Neuzugang nutzt die Chance im BVB-Zentrum

Brandt: "Ich mag es, viele Spieler um mich herum zu haben"

Im Zentrum fühlt er sich am wohlsten: Julian Brandt.

Im Zentrum fühlt er sich am wohlsten: Julian Brandt. imago images

Nein, versprechen habe er Lucien Favre nichts müssen, um im Mittelfeld aufgeboten zu werden, sagte Brandt nach der Partie, sein Trainer habe nach dem kurzfristigen Ausfall Weigls ja fast keine andere Wahl gehabt. Und natürlich hoffe er, dass sein Mitspieler bald wieder einsatzbereit wäre. Für ihn persönlich aber sei die Versetzung "top" gewesen: "Ich habe es ja schon tausendmal erzählt, dass ich es mag, wenn ich viele Spieler um mich herum habe."

In Berlin sah man das sofort. Immer wieder startete der BVB in den ersten 25 Minuten des Spiels die Angriffe über die Zentrale - meist ausgelöst von Mats Hummels und Axel Witsel. Brandt war es anschließend, der die Defensive mit der Offensive der Borussia verband und von der Rolle des zweiten Sechsers neben Witsel immer wieder auf die Zehnerposition vorstieß. Geradezu ideal funktionierte das beim 1:0-Führungstreffer durch Jadon Sancho, den Brandt mit einem geradezu genialen Pass, der die gesamte Hertha-Hintermannschaft aushebelte, vorbereitete (15.).

Brandt überzeugt auch in defensiverer Rolle

Doch auch nach dem Seitenwechsel, als der BVB nach dem Platzverweis von Hummels zu zehnt die Führung verteidigen musste, überzeugte Brandt in deutlich defensiverer Rolle - auch wenn seine Zweikampfquote (21 Prozent) abermals stark ausbaufähig war. 12,35 abgespulte Kilometer - viele davon gegen den Ball -, 80 Ballkontakte und eine Passquote von 86 Prozent konnten sich als Leistungswerte sehen lassen.

"Für mich war es kein Problem, mich in der zweiten Hälfte defensiver zu verhalten", sagte der 23-Jährige nach der Partie, "ich stelle mich gern in den Dienst der Mannschaft. Fußball ist Ergebnissport. Wenn man gewinnt, ist man glücklich." Und diesmal ganz sicher auch ein Stück weit erleichtert. Denn: "Keiner will Unruhe im Verein, keiner macht das absichtlich. Die einzige Antwort, die wir geben können, lautet, Spiele zu gewinnen und zu überzeugen." Einen ersten Schritt dahin machte der BVB am Samstag in Berlin - auch dank Julian Brandt. Weitere werden folgen müssen. Im Idealfall bereits am kommenden Samstag im Heimspiel gegen Fortuna Düsseldorf. Mit Brandt im Zentrum? Widersprechen würde er da wohl nicht.

Matthias Dersch

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