Rund 300 Anhänger in Trikot, Schal oder FC-Bayern-Shirt waren an diesem Sonntag gekommen, als der Fanclub Antiesental zur Weihnachtsfeier lud. Schließlich erwartete die FCB-Gemeinde an der deutsch-österreichischen Grenze in Eggerding (Nähe Passau) einen hohen Besuch. Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge hatte sich angekündigt und traf kurz vor 12 Uhr am Brambergersaal ein. Gefeiert und geehrt wurde der 64-Jährige, der sich über eine knappe Stunde den Fragen der Fans stellte, sich insgesamt zwei Stunden Zeit nahm: von der Trainerpersonalie bis zu Financial Fairplay und einem möglichen Ausbau der Allianz Arena war die Rede.
Rummenigge über...
... Hansi Flick: "Ich bin überzeugt, dass Hansi das gut macht. Wir spielen einen viel besseren Fußball als noch vor Wochen. Und das ist der Verdienst von Hansi Flick. Wir werden uns nach dem letzten Spiel am 21.12. hinsetzten und besprechen, wie es weitergeht. Dann werden wir eine Entscheidung fällen, was wir bis Sommer machen. Der gesamte Verein ist mit der Leistung von Hansi sehr zufrieden. Die Niederlage gegen Leverkusen war total unglücklich. Es gibt so Spiele, da ist das Tor wie vernagelt. Aber aus Erfahrung weiß ich: Die Spielqualität ist das Wichtigste."
... einen möglichen Ausbau der Allianz Arena: "Wir wurden damals von der Stadt München in eine Partnerschaft gedrängt", erklärt Rummenigge - in eine Kooperation mit dem Stadtrivalen TSV 1860. Franz Beckenbauer hätte die Allianz Arena gerne auf eine Kapazität von 100.000 Zuschauern gebaut, das aber konnten sich die Münchner Löwen, wie der FCB-Vorstandsvorsitzende sagt, nicht leisten. Heute gebe es striktere Richtlinien und Gesetze. Das Stadion ausbauen, so Rummenigge, "würde ich machen wollen, aber wir kriegen es nie und nimmer genehmigt".
... die finanziell stärkere internationale Konkurrenz: "Wir sind von der Umsatzgröße nicht allzu weit entfernt von Real Madrid und Barcelona. Es gibt allerdings eine einfache Lösung - und das ist Financial Fairplay", betont Rummenigge: "Ich war damals dabei, als das Financial Fairplay installiert wurde, zusammen mit Michel Platini." Es wurde "verpasst, diese Dinge stringent und konsequent" einzufordern. Inzwischen werde "im großen Stile getrickst", kritisiert Bayerns Vorstandsvorsitzender: "Es ist die Aufgabe der UEFA, das zu unterbinden." Rummenigges Vorschlag: "Es müssten Strafen bekannt sein. Wer gegen Financial Fairplay verstößt, für den muss es Konsequenzen und Strafen geben, die wehtun."
