2. Bundesliga

Absturz auf Rang 16 - Nürnbergs Geis vermutet ein Kopfproblem

Club nach sieben sieglosen Spielen in "ernster Situation"

Absturz auf Rang 16 - Nürnbergs Geis vermutet ein Kopfproblem

Hängender Kopf: Johannes Geis & Co. mussten sich Aufsteiger Wehen Wiesbaden beugen.

Hängender Kopf: Johannes Geis & Co. mussten sich Aufsteiger Wehen Wiesbaden beugen. imago images

Als hätte man beim FCN noch nichts von der Gefährlichkeit Manuel Schäfflers mitbekommen, durfte der Top-Torjäger der Liga (nun 11 Treffer) schon nach vier Minuten zuschlagen und markierte das 1:0 für das bisherige Schlusslicht. "Beim ersten Tor haben wir nicht gemeinsam verteidigt", analysierte Keller den schnellen Rückstand, der sein verunsichertes Team in eine Schockstarre versetzte. Struktur war beim Club bei seinen fahrigen Bemühungen um den Ausgleich kaum zu erkennen, erst kurz vor dem Wechsel brachten die Franken etwas mehr Wucht auf den Rasen.

Unser Spiel war in vielen Bereichen viel zu fehlerhaft.

Jens Keller

Nürnbergs Vorhaben, nach Wiederanpfiff sofort weiter Druck aufzubauen, erhielten sofort einen Dämpfer. "Beim zweiten Tor trifft natürlich unser Torwart eine falsche Entscheidung", kommentierte der FCN-Coach Felix Dornebuschs Fauxpas, der Daniel-Kofi Kyereh mit einem Heber über den Keeper hinweg das 2:0 ermöglichte (48.). Doch nicht nur Dornebusch patzte, "unser Spiel war in vielen Bereichen viel zu fehlerhaft", resümierte Keller. Und der 49-Jährige hat sicherlich registriert, dass sein Team gegen den Tabellenletzten trotz der Einwechslung zahlreicher frischer Offensivkräfte auch nach dem zweiten Gegentreffer kaum Zwingendes zustande brachte.

Handwerker: "Echt ernste Situation"

"Wir haben verdient verloren, da brauchen wir nichts schönzureden", konstatierte Mittelfeldspieler Johannes Geis. "Vielleicht ist der Kopf nicht frei. Irgendwas fehlt auf alle Fälle." Das herauszufinden, wird Kellers Aufgabe sein. Abwehrspieler Tim Handwerker jedenfalls weiß, dass "die Situation echt ernst ist", schließlich steht für den neuen Tabellen-16. nun die schwere Auswärtsaufgabe beim VfB Stuttgart an.

Die Fans jedenfalls pfiffen ihre Lieblinge aus. "Wenn man so eine Leistung bringt, dann muss man sich auch was anhören", meinte Keller. Kaum vorstellbar, dass das gegen den SVWW getragene Sondertrikot im Christkindlesmarkt-Design reißenden Absatz finden wird. Eher denkbar scheint, dass sich die Club-Akteure in den nächsten Tagen und Wochen beim ersten eigenen FCN-Stand am Weihnachtsmarkt als Verkäufer weitere Kritik gefallen lassen müssen.

jch