Bundesliga

Coutinho & Co.: Heißer Kampf um die Plätze beim FC Bayern

Bemerkenswertes von Lewandowski

Heißer Kampf um die Plätze beim FC Bayern

Wer darf gegen Leverkusen beginnen? Thiago, Coutinho & Co. hoffen.

Wer darf gegen Leverkusen beginnen? Thiago, Coutinho & Co. hoffen. imago images

Das Höchste der Gefühle für einen Bayern-Trainer ist, wenn er rotiert und die Leistung nullkommanull darunter leidet. Beim 6:0-Auswärtssieg in Belgrad durften Jerome Boateng und Thiago erstmals unter Flick beginnen, Joshua Kimmich und Thomas Müller erhielten eine Verschnaufpause. Egal, ein Rädchen griff ins andere. Die in den ersten zwei Spielen unter dem Interimstrainer nicht für die Startelf berücksichtigten Philippe Coutinho und Corentin Tolisso fügten sich wie schon in Düsseldorf (4:0) nahtlos ein.

Mit anderen Worten: Flick hat vor der Partie gegen Leverkusen die Qual der Wahl, er kann aus 16 gesunden Top-Feldspielern auswählen. Boateng hat seine Rotsperre aus der Liga abgesessen, der in Belgrad wegen bevorstehender Vaterfreuden pausierende David Alaba sollte ebenfalls wieder dienstbereit sein.

Dadurch ist ein heißer, leistungsfördernder Kampf um die Startelfplätze entbrannt. Bislang moderiert Flick diesen exzellent, Beschwerden der Stars sind nicht bekannt. Trotzdem gibt es natürlich unzufriedene Gesichter, spielen will schließlich jeder. Aktuell ist davon auszugehen, dass Flick an seiner beim 4:0 gegen Dortmund so überzeugenden Defensivformation mit Pavard-Martinez-Alaba-Davies vor Manuel Neuer festhält.

Kimmich und Müller dürften nach der schöpferischen Pause in Belgrad zurückkehren, Lewandowski ist gesetzt. Bleibt ein Platz im Mittelfeld für das Bewerber-Trio Goretzka-Tolisso-Thiago und zwei Mandate auf den Außen, wo sich zu Coman, Gnabry, Perisic auch Coutinho (eigentlich ein Zehner) als ernsthafter Kandidat anbietet. Der Kroate Perisic ist dabei der Einzige der genannten Stars, der bei Flick noch nicht beginnen durfte.

Leverkusen gewann nur eines der letzten 29 Spiele in München

Unter dem Eindruck des Bayern-Laufs ist schwer vorstellbar, dass die Siegesserie gegen Leverkusen reißt. Bayer gewann zudem nur einen der vergangenen 29 Auftritte in München, mit 2:1 im Herbst 2012, also ausgerechnet in der Triple-Saison des FCB. Die jüngsten sechs Reisen nach München endeten allesamt mit Niederlagen. Doch Vorsicht: So blieb Robert Lewandowski beispielsweise in 12 von 15 Partien gegen Leverkusen torlos, eine höchst bemerkenswerte Statistik. Nur gegen Düsseldorf (noch kein Tor) ist der Pole erfolgloser.

Und irgendwann werden die Münchner auch ihr erstes Gegentor unter Flick kassieren. Wie reagieren sie dann? Prallt das an ihnen ab und sie spielen unbeeindruckt weiter - oder schleicht sich dann Verunsicherung ins Team? Kaffeesatzleserei, die aber eines zeigt: Spannend wird es in jedem Fall.

Frank Linkesch