Vor rund 100 Zuschauern im Stadion An der Alten Försterei trat Union mit einer um vier Youngster aus dem Profikader - Torwart Leo Oppermann, Maloney sowie die Mittelfeldspieler Maurice Opfermann Arcones und Julius Kade - verstärkten Mannschaft an. Diese musste früh einen Rückstand hinnehmen. Bröndbys Kapitän (mit dem zu seinem Amt passenden Namen) Anton Skipper Hendriksen brachte die zu Beginn überlegenen Gäste bereits in der vierten Minute in Führung. Danach verpassten es die Dänen, die Führung auszubauen. Etwas überraschend kam Union bei einer Ecke durch Malick Sanogo zum Ausgleich (29.). Der Sohn des früheren Bundesliga-Profis Boubacar Sanogo drückte den Ball unter den Augen seines auf der Tribüne zuschauenden Vaters, der bei den Eisernen im Nachwuchs als Individualtrainer arbeitet, nach Kopfballverlängerung von Maloney zum 1:1 ins Netz.
Kurz nach der Pause brachte Fisnik Asllani den Bundesligisten dann nach flacher Hereingabe des eingewechselten Luca Dahlke in Führung (50.). Keine zehn Minuten später traf der Mittelstürmer nur den Pfosten (59.). Bröndby glich durch einen von Jesper Lindström verwandelten Handelfmeter zum 2:2 aus (67.). Union schlug aber erneut zurück und nutzte einen Konter zum 3:2, das Philipp Kühn auf Vorlage von Kade besorgte (75.). Kurz vor Schluss scheiterte Kade zudem am Außenpfosten (88.).
Mit dem aufgrund der Steigerung in der zweiten Halbzeit verdienten Erfolg gelang dem von Sebastian Bönig betreuten Team zum Abschluss des Baltic Sea Cup der zweite Sieg. Zuvor hatte Union bei Aalborg 3:2 gewonnen, in Halmstadt 1:2 verloren und gegen Nordsjaelland 3:3 gespielt. "Die Vorgabe war es, das vierte Spiel Zuhause zu gewinnen. Die Jungs haben das toll umgesetzt. Den Sinn der Veranstaltung hat jeder gesehen. Das war eine gute Erfahrung", sagte Bönig, Assistent im Trainerstab von Chefcoach Urs Fischer, und ergänzte: "Es ist eine runde Bilanz - zwei Siege, ein Unentschieden, eine Niederlage. Man sieht, dass diese Spiele total wertvoll sind. Der Altersschnitt bei Bröndby war relativ hoch im Vergleich zu unserem. Die Jungs müssen sich gegen körperlich stärkere Gegner durchsetzen. Es ist ein toller Wettkampf."
Einige Jungprofis bekommen Spielpraxis
Da Union keine zweite Mannschaft unterhält, nutzt der Klub den Baltic Sea Cup auch, um einigen Jungprofis Spielpraxis gegen internationale Gegner zu verschaffen - wie beispielsweise Maloney. Der Abwehrspieler kommt im Profikader nicht zum Zug, sollte schon im Sommer verliehen werden, idealerweise an einen Drittligisten. Der 20-Jährige spielte im Juli und August zur Probe bei West-Regionalligist RW Essen und bei Drittligist Meppen sowie zuletzt im Oktober beim österreichischen Erstligisten St. Pölten vor. Ein Deal kam aber nicht zustande. Im Winter könnte ein neuer Anlauf genommen werden.
St. Pölten könnte für Maloney eine Option werden
"Natürlich möchte ich spielen, aber wo das sein wird und wann und wie, das weiß ich nicht. Es steht noch nichts fest", berichtete Maloney, dem auch aufgrund seines im Frühjahr dieses Jahres abgelegten Abiturs seit eineinhalb Jahren der Spielrhythmus fehlt. "Klar beißt man sich so ein bisschen in den Hintern, weil man sich denkt, was wäre, wenn ich das eine Jahr (in dem er das Abitur ablegte, d. Red.) richtig mittrainiert hätte? Aber da sage ich auch, dass mir Schule wichtig war und ist für die Zukunft. Ich versuche, das Beste aus der Situation zu machen", so Maloney, für den St. Pölten ab Januar vielleicht eine Option werden könnte. "Ich habe dort eine Woche mittrainiert. Wir haben gesagt, wir bleiben in Kontakt. Das sind wir noch", erzählte der Youngster.
Union - Bröndby 3:2 (1:1)
Union: Oppermann - Maloney, Rankic, Riecke (62. Bruns) - Liebelt (46. Hajjaj), Opfermann Arcones - Maciejewski (62. Aksakal), Kade, Labroussis (46. Dahlke) - Asllani (62. Kühn), Sanogo (46. Somnitz)
Tore: 0:1 Hendriksen (4.), 1:1 Sanogo (29.), 2:1 Asllani (50.), 2:2 Lindström (67.), 3:2 Kühn (75.)
