Bundesliga

Werder mit neuem Umsatzrekord

3,5 Millionen Euro Gewinn, Eigenkapital über 10 Millionen

Werder mit neuem Umsatzrekord

Wirtschaftlich ging es an der Weser nach oben: Klaus Filbry.

Wirtschaftlich ging es an der Weser nach oben: Klaus Filbry. imago images

Außerdem präsentierte die GmbH und CoKG des Bundesligisten zum vierten Mal in Serie schwarze Zahlen. Der Gewinn beläuft sich auf 3,5 Millionen Euro, das Eigenkapital wurde damit auf 10,5 Millionen Euro gesteigert. Klub-Chef Klaus Filbry verweist zufrieden auf den 2017 aufgestellten Vierjahresplan: "Wir haben uns im Schnitt ein bis drei Millionen Euro Gewinn pro Saison vorgenommen, da bleiben wir auf Kurs. Und das Ziel, auf über 10 Millionen Euro Eigenkapital zu kommen, haben wir schon jetzt erreicht."

Hauptverantwortlich für die starke Bilanz: Die Mehreinnahmen aus Transfers und aus Medienerlösen im Vergleich zu 2017/18. In der für die Verteilung der TV-Gelder maßgeblichen Fünfjahreswertung verbesserte sich Werder um vier Ränge auf Platz 8, zudem schlug der Einzug ins DFB-Pokalhalbfinale mit dem Heimspiel gegen Bayern zubuche.

Die Medienerlöse wurden so auf 67 Millionen Euro gesteigert, ein Plus von mehr als 17 Millionen. Die Transfereinahmen (nach Abzug der Restbuchwerte) beliefen sich derweil auf 23,3 Millionen Euro (gegenüber 4,9 Millionen im Vorjahr). Den Löwenanteil brachte dabei der Verkauf von Thomas Delaney an Borussia Dortmund für 20 Millionen Euro. Zusätzlich erhöhten sich die Einnahmen aus Spielbetrieb und Werbung jeweils um einen kleineren Millionenbetrag.

2020 wohl auf Verkäufe angewiesen

Der Blick auf die Ausgabenseite verdeutlicht aber auch: Ergeben sich nicht unerwartete Zusatzeinnahmen - etwa durch eine momentan fast schon illusorische Europa-Qualifikation - wird Werder im kommenden Sommer auf Spielerverkäufe angewiesen sein, um die Bilanz im Gleichgewicht zu halten. So hat sich der Personalaufwand schon 2018/19 auf insgesamt 71,9 Mio. Euro erhöht.

Eine Steigerung von stolzen 15,8 Mio. Euro, die größtenteils der Profikader verschlungen hat. Teils durch reichliche Punktprämien (die im laufenden Geschäftsjahr bislang geringer ausfallen), aber auch durch eine grundsätzliche abermalige Erhöhung des Gehaltsgefüges. Die reinen Lizenzspielerkosten 2018/19 dürften gut 50 Millionen Euro betragen haben - und in der laufenden Saison nicht signifikant sinken.

Dazu kommen Transferausgaben für Niclas Füllkrug, Ömer Toprak, Marco Friedl, Leo Bittencourt und Michael Lang in geschätzter Höhe von insgesamt gut 20 Millionen Euro. In etwa diesen Beitrag sollte der Klub idealer Weise durch Verkäufe wieder ausgleichen, ohne die sportliche Substanz radikal zu schmälern.

Thiemo Müller