Bundesliga

FC Augsburg: Die Reaktion von André und die Forderung von Jeffrey Gouweleeuw

Augsburg: Konfliktpotenzial nicht nur bei Gregoritsch

Hahns Reaktion und Gouweleeuws Forderung

André Hahn und Jeffrey Gouweleeuw äußerten sich über ihre Reservistenrolle.

André Hahn und Jeffrey Gouweleeuw äußerten sich über ihre Reservistenrolle. imago images

"Das tut richtig gut", sagte André Hahn am Sonntag nach Schlusspfiff. Er sprach für den FCA als Ganzes, aber auch für sich persönlich. Nach vier Spielen ohne Einsatz nutzte der Flügelspieler gegen Hertha die Chance, die sich durch die Verletzung von Marco Richter (Oberschenkelprellung) für ihn ergab. Der eingewechselte Hahn meldete sich mit einem Tor und einer guten Leistung zurück.

Mit der Reservistenrolle in den Wochen zuvor war natürlich auch Hahn unzufrieden. "Das ist extrem frustrierend. Immer den Kopf oben zu behalten und bester Laune zu sein, ist nicht einfach", gibt der 29-Jährige zu. "Aber ich bin ruhig geblieben. Ich bin ein Typ, der die Klappe hält und arbeitet." Als seine Chance nun kam, war Hahn zur Stelle. "Das ist sicher eine richtige und gute Reaktion", lobte Reuter.

Michael Gregoritsch hatte sich kürzlich für einen anderen Weg der Frustbewältigung entschieden und seinen Unmut mit deutlichen Worten öffentlich Luft gemacht ("Hauptsache weg!"). Der Österreicher wurde deshalb für das Spiel gegen Hertha suspendiert, am Dienstag soll es ein klärendes Gespräch geben. Zeigt Gregoritsch Einsicht, steht ihm die Tür für eine Rückkehr in den Kader offen. "Ab Dienstag hat er eine sehr große Chance, wieder dabei zu sein", meinte Reuter und fügte hinzu: "Wir werden Gregoritsch definitiv brauchen, weil er super Qualität hat."

Ich habe meinen Vertrag nicht für nichts bis 2024 verlängert. Wenn ich fit bin, muss ich spielen.

Jeffrey Gouweleeuw

Dass es beim FCA neben dem Wirbel um Gregoritsch noch mehr Konfliktpotenzial gibt, zeigen die Aussagen von Jeffrey Gouweleeuw. Der kehrte gegen Hertha durch die Verletzung von Felix Uduokhai (Risswunde am Knöchel) nach langer Wartezeit in die Startelf zurück. Zu spät, wie er selbst findet. "Es hat meiner Meinung nach zu lange gedauert", meinte Gouweleeuw und stellte eine klare Forderung: "Ich habe meinen Vertrag nicht für nichts bis 2024 verlängert. Wenn ich fit bin, muss ich spielen." Zudem habe es "zu lange gedauert, bis der Trainer mit mir geredet hat", klagte der Niederländer.

Worte, die auf mangelnde interne Kommunikation hindeuten und durchaus Zündstoff beinhalten. Schmidt gesteht sie seinem Abwehrchef allerdings zu. "Mit seinem Status und seiner Reputation im Verein, darf er das so artikulieren und natürlich mit Leistung darlegen", meinte der Coach.

Reuter fordert mehr Geduld und Professionalität

Manager Reuter erwartet von den Spielern generell mehr Geduld und Professionalität, wenn sie mal auf der Bank sitzen: "Das muss man auch mal hinnehmen. Auf Dauer wird kein Trainer der Welt an Qualität vorbeigehen. Die musst du unter Beweis stellen, wenn du die Chance bekommst." Für Reuter hat ein solches Verhalten auch mit Respekt gegenüber den Mitspielern zu tun. "Deshalb war es wichtig, ein Zeichen zu setzen", sagt der Geschäftsführer Sport mit Blick auf den Fall Gregoritsch. Den müssen die Verantwortlichen nun überzeugend lösen und die weiteren Störgeräusche beseitigen, um den jüngsten Aufwärtstrend nicht zu gefährden. Reuter und Schmidt sind nun als Moderatoren gefragt.

David Bernreuther

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