2. Bundesliga

HSV wieder Spitzenreiter - Hannovers Heimfluch geht weiter

Überblick: VfB ist Derbysieger

HSV wieder Spitzenreiter - Hannovers Heimfluch geht weiter

Erlebte ein bitteres Debüt: Hannovers Neu-Trainer Kenan Kocak.

Erlebte ein bitteres Debüt: Hannovers Neu-Trainer Kenan Kocak. imago images

Stendera symptomatisch für Hannovers Situation

Der SV Darmstadt 98 hat das Kellerduell gegen Hannover 96 am Montagabend mit 2:1 für sich entschieden und damit eine schwarze Serie der Niedersachsen verlängert: 96 ist der einzige Klub im deutschen Profi-Fußball, der noch ohne Heimsieg ist (0/4/3) - daran konnte auch Neu-Trainer Kenan Kocak bei seinem Debüt nichts ändern. So bitter die Partie begann, so tragisch endete sie. In der 4. Minute unterlief Anton ein Slapstick-Eigentor, das Haraguchi (14.) wiedergutmachen konnte. Nach Kempes Treffer (29.) fiel Hannover allerdings nicht viel ein - bis der in der 84. Minute eingewechselte Stendera ein Traumtor auspackte, das aber nicht zählte, weil die abgefälschte Flanke Schiedsrichter Martin Thomsen (laut Regelwerk keine "Luft" mehr) am Rücken getroffen hatte. Der frustrierte Stendera flog kurz vor Schluss nach zwei Gelben Karten (88./90.+2) vom Platz. Er stand symptomatisch für den bitteren Abend aus Hannoveraner Sicht.

Förster leitet Derbysieg ein - Kempf brennt die Sicherung durch

Der VfB Stuttgart hat am Sonntag das brisante schwäbisch-badische Derby völlig verdient mit 3:0 gewonnen. Die Nervosität war beiden Teams in den ersten Minuten anzumerken, wobei der VfB, mit Gomez und Endo in der Startformation, direkt das Kommando übernahm und wie erwartet viel Ballbesitz hatte. Ascacibar per Kopf und Seitfallzieher sowie Gonzalez (ebenfalls per spektakulärem Seitfallzieher) hatten bis zur Pause die besten Chancen, während der KSC sich aufs Verteidigen beschränkte. Nach dem Wechsel hatten die Gäste aber Pech, als Kempf ein Fehlpass unterlief und Stiefler anschließend nur den Pfosten traf. Die Badener waren jetzt richtig gut drin in der Partie, als Förster nach einer Ecke im Nachsetzen für den VfB traf. Für die Entscheidung sorgte Mangala mit einem satten Schuss zum 2:0. Kurz vor dem Ende verlor Kempf in einem Zweikampf völlig die Nerven und flog mit Rot vom Platz. Den Schlusspunkt zum 3:0-Endstand setzte Joker Al Ghaddioui.

Nürnberg verpasst Sieg im Frankenderby

Das 265. Frankenderby zwischen Fürth und Nürnberg blieb am Ende ohne einen Sieger, wobei sich vor allem die Gäste geärgert haben dürften. Die Hausherren hatten zunächst klare Vorteile und mehr Ruhe am Ball, während beim Club viele Ungenauigkeiten das Spiel störten. Dabei blieben die ganz großen Möglichkeiten zur Führung aus. Den Gästen gelang es erst vor der Pause, sich aus der Umklammerung etwas zu befreien. Mit mehr Dampf kam der FCN auch aus der Kabine und hatte erste Chancen. So scheiterte Geis per Freistoß an Keeper Burchert. Kurz vor dem Ende hatte das Kleeblatt dann richtig Glück, als Medeiros nach einem Konter knapp am Tor vorbeizielte und es somit beim torlosen Remis blieb.

Regensburg baut seine Serie aus

Jahn Regensburg bleibt auch im siebten Spiel in Folge ungeschlagen und feierte gegen den 1. FC Heidenheim einen 3:1-Sieg. Kurz vor der Pause glückte Regensburg zunächst die Führung. Nach einer Ecke von Besuschkow köpfte Knipping zur Führung ein. Nach einer guten Stunde nutzten die Schwaben einen Fehler in der Jahn-Defensive zum 1:1 durch Multhaup. Die Hoffnung bei den Gästen wurde schnell wieder "eingefangen". Albers und George trafen für die Regensburger zum 3:1-Erfolg.

HSV ist wieder ganz vorne

Der Hamburger SV ist neuer Tabellenführer der 2. Liga. Der HSV gewann am Samstagmittag seine Partie gegen Dynamo Dresden mit 2:1 und überholte damit den bisherigen Spitzenreiter Arminia Bielefeld. Die Norddeutschen waren in Durchgang eins das aktivere Team, ließem die sich bietenden Chancen - allen voran Harnik - aber liegen. Abschnitt zwei begann mit einem klassischen Paukenschlag, Kreuzer brachte die Sachsen in Führung (47.). Der HSV antwortete mit verstärkten Bemühungen, in der 68. Minute erzielte Kittel den Ausgleich. Das Siegtor ging auf das Konto von Kinsombi (90.+4), vorher waren zwei Treffer der Gastgeber zu Recht wegen Abseits aberkannt worden. Während der HSV über die Tabellenführung jubelt, muss Dresden weiter auf den ersten Sieg in der Fremde warten.

Bielefeld lässt gegen Sandhausen Federn

Der HSV profitierte allerdings vom Ausrutscher von Arminia Bielefeld. Die Ostwestfalen kamen gegen den SV Sandhausen nicht über ein 1:1 hinaus und mussten die Hanseaten in der Tabelle passieren lassen. Bielefeld tat sich besonders in Durchgang eins schwer, das 1:1 zur Pause war für das Heimteam schmeichelhaft. In Durchgang zwei steigerte sich die Arminia zwar, doch fehlendes Schussglück, ein gut aufgelegter SVS-Keeper Fraisl sowie das Aluminium standen einem weiteren Treffer im Weg, so dass es letztendlich beim Remis blieb.

Tag der offenen Tür zwischen Wiesbaden und Kiel - Rehms 4. Gelbe

Kiel übersprang die Hürde Wehen Wiesbaden mit 6:3 und machte in der Tabelle einen Sprung nach vorne. Das Schlusslicht aus Hessen muss damit auch nach dem fünften Spiel in Folge auf einen dreifachen Punktgewinn warten. In Wiesbaden war Tag der offenen Tür, nach einer halben Stunde waren bereits sechs Tore gefallen. Zweimal jubelte der SVWW, viermal schlugen die Störche zu. Munter ging es auch in Hälfte zwei weiter, auf beiden Seiten durfte nochmals gejubelt werden. Kiel hielt aber Kurs und nahm in einem torreichen Spiel drei Punkte mit nach Hause. Wehen Wiesbaden muss zudem im kommenden Ligaspiel auf Trainer Rüdiger Rehm verzichten, der bereits seine vierte Gelbe Karte sah und als erster Trainer im deutschen Profifußball eine Gelb-Sperre absitzen muss.

St. Pauli hadert und verliert weiter - Aue oben dabei

Der FC Erzgebirge Aue hatte vor der Länderspielpause drei Spiele lang nicht mehr gewonnen (0/2/1) - und fand zum Auftakt des 14. Spieltags beim Heimspiel gegen St. Pauli am Freitagabend wieder in die Spur. Dabei durften sich die Sachsen früh bei zwei "Fehlern" von Hamburgs Abwehrmann Lawrence bedanken (unglückliche Abwehr und strittiges Handspiel, worüber sich die Norddeutschen lange Zeit beschwerten). Dadurch ging der FCE durch Krüger (14.) sowie Elfmeterschütze Nazarov (24.) früh mit 2:0 in Führung. Schlechter war der FCSP insgesamt nicht, kam durch Veerman sogar auf 1:2 heran (56.). Doch dann schlug Testroet mit dem 3:1 zu (62.) - und die Kiez-Kicker verloren erneut, warten damit schon seit sechs Runden auf einen Sieg (0/3/3). Aue dagegen mischt weiterhin ganz oben mit.

Drei Elfmeter bei den Remis-Königen aus Bochum

Im zweiten Spiel des Abends erwischte der VfL Bochum im Duell mit Aufsteiger Osnabrück den besseren Start, ging nach einer Slapstick-Abwehraktion durch Torschütze Blum zeitig mit 1:0 in Front (2.). In der Folge fanden die Lila-Weißen aber in die Spur, machten Druck und verschossen erst einmal einen Elfmeter. Alvarez scheiterte an Riemann (10.), später traf Schmidt den Querbalken (31.). Doch kurz vor der Pause bekamen die Osnabrücker den zweiten Strafstoß, dieses Mal übernahm Schmidt und glich zum 1:1 aus (45.+2). Nachdem es nach dem Seitenwechsel dann sogar den ersten Elfmeter für Bochum gab (der dritte insgesamt), sah es nach einem Dreier der Hausherren aus - doch Ganvoula vergab kläglich (64.). Am Ende blieb es beim 1:1 - und Osnabrück ist damit seit fünf Runden ungeschlagen (1/4/0), während der VfL mit dem achten Remis (Top-Wert 2019/20) unten steckenbleibt.

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