Bundesliga

"Beschädigen die Sache" - Hoeneß kritisiert die Wortmeldungen

Keine Termine im Kalender: "Das hat es noch nie gegeben"

"Beschädigen die Sache" - Hoeneß kritisiert die Wortmeldungen

Uli Hoeneß meldet sich mit Kritik nach der Jahreshauptversammlung zu Wort.

Uli Hoeneß meldet sich mit Kritik nach der Jahreshauptversammlung zu Wort. imago images

Erst einmal, so sagte Uli Hoeneß im Anschluss an die Jahreshauptversammlung, müsse er all das Geschehene und all das vor ihm Liegende "verarbeiten". Dazu zählen die Emotionen des Abends, wie der Ehrenpräsident erklärte; genauso die Zeit, die hinter ihm liegt, die vergangenen 49 Jahre; und eben auch das, was nun auf ihn zukommt. Wie sieht die Zukunft aus? Hoeneß wisse es nicht so genau. "Tatsache ist", sagte der Bayern-Macher, "dass ich in meinen Terminkalender reingeschaut habe: Ab nächster Woche steht fast nichts drin. Das hat es noch nie gegeben. Ich muss mich im Leben sicherlich neu orientieren."

Ich werde zu keinen Auswärtsspielen mehr fahren

Uli Hoeneß

Trotz dieser leichten Ungewissheit wird es ihm, auch wenn er künftig "zu keinen Auswärtsspielen mehr mitfahren" wird, wie er verriet, sicherlich nicht langweilig werden. Schon gar nicht, wenn es um den FC Bayern geht. Sollte sein Rat gefragt sein, "aufdrängen" wolle sich der 67-Jährige keinesfalls, ist Hoeneß zur Stelle. Allein, weil er ja weiterhin im Aufsichtsrat vertreten und das Drumherum beim Rekordmeister weiterhin präsent sein wird. Bereits unmittelbar nach dem langen Abend und seiner Verabschiedung hat Hoeneß schon den ersten Punkt seiner To-do-Liste genannt.

Es geht um die Beiträge der Mitglieder, die auf der Jahreshauptversammlung ihre Meinung vortragen und Fragen an die FCB-Führung stellen dürfen. Ein Prozedere, das dem Mr. FC Bayern, wie Hoeneß in München verehrt wird, spätestens seit vorigem Jahr in dieser Form gar nicht mehr gefällt. "Letztes Jahr hat ja jemand für Furore gesorgt", erinnerte der am Freitag zurückgetretene Aufsichtsrats-Chef. Gemeint ist Johannes Bachmayr, der die Bosse des Rekordmeisters attackiert hatte.

Bis zu den Wortmeldungen war es eine super Veranstaltung.

Uli Hoeneß

In dieser Nacht von 15. auf 16. November traten wieder einige Mitglieder vor, um Kritik zu äußern. Kritik am Vorstandsvorsitzenden Karl-Heinz Rummenigge, scharfe und respektlose Kritik gegenüber Sportdirektor Hasan Salihamidzic. "Das war hanebüchen", sagt Hoeneß. Grundlos, haltlos, so seine Meinung. Und obendrein hätten diese Auftritte einzelner Mitglieder, "ein paar Krakeelern", wie sie Hoeneß nennt, "die ganze Sache beschädigt", davor sei es "bis zu den Wortmeldungen eine super Veranstaltung gewesen". Wie es letztlich abgelaufen ist, sei kein Zukunftsmodell. "Das muss man sich mal was einfallen lassen", sagt der Ex-Präsident. So, wie es war, diene es "nicht mehr der Sache", sondern einzig der eigenen Darstellung. Und das sei gewiss nicht im Sinne des Vereins. "Wenn es den Leuten partout nicht gefällt bei uns, gibt es immer die Möglichkeit, Zuhause zu bleiben." Niemand werde zu seiner Mitgliedschaft gezwungen.

Georg Holzner

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