Bundesliga

Befürworter Hoeneß: Wird Salihamidzic heute Sportvorstand?

Was sich für den bisherigen Sportdirektor ändern würde

Befürworter Hoeneß: Wird Salihamidzic heute Sportvorstand?

Bald neu am Vorstandstisch? Hasan Salihamidzic.

Bald neu am Vorstandstisch? Hasan Salihamidzic. picture alliance

Noch wird der neunköpfige Aufsichtsrat der FC Bayern München AG von Uli Hoeneß geführt, und bei der Sitzung am heutigen Montagabend hat der Vorsitzende ein wichtiges Anliegen.

Hoeneß, der sich bei der Jahreshauptversammlung am Freitag aus dem Präsidentenamt verabschiedet, wird seinen Kollegen die Beförderung des bisherigen Sportdirektors Hasan Salihamidzic zum Sportvorstand vorschlagen und nachdrücklich empfehlen. In Herbert Hainer, dem designierten FCB-Chef, hat er einen gewichtigen Befürworter.

Der hierarchische Aufstieg wäre sehr wichtig für Salihamidzic

Die Entscheidung des Kontrollgremiums "liegt nicht in meiner Macht", sagt Salihamidzic zurückhaltend, doch ein positives Votum wäre enorm wichtig für ihn: Der 42-Jährige hatte mehrmals erklärt, nicht unter einem anderen Sportvorstand arbeiten zu wollen.

Sollte er zu Karl-Heinz Rummenigge (Vorsitz), dessen Stellvertreter Jan-Christian Dreesen (Finanzen und Controlling), Andreas Jung (Marketing, Sponsoring und Events) und Jörg Wacker (Internationalisierung und Strategie) an den Vorstandstisch rücken, würde das auch seine Außenwirkung stärken - es wäre eine hierarchische Aufwertung, weil er nicht länger Angestellter wäre, sondern eben Vorstandsmitglied.

Erst am Sonntag hatte Uli Hoeneß mit einem Spontan-Anruf beim "Doppelpass" Salihamidzic vehement den Rücken gestärkt. Der immer wieder kritisierte Sportdirektor war im Sommer 2017 verpflichtet worden, rund ein Jahr nach dem Abschied von Matthias Sammer, der von 2012 bis 2016 als Sportvorstand gewirkt hatte.

Die Transfers von Davies, Pavard und Hernandez gehen vor allem auf Salihamidzic zurück

Bei Sammer hatte keine definitive Arbeitsplatzbeschreibung vorgelegen, was immer wieder zu Missverständnissen geführt hatte. Bei Salihamidzic ist das anders: Im Gegensatz zu Sammer, der sich aus Vertragsverhandlungen gänzlich herausgehalten hatte, zeichnet er - in enger Abstimmung mit Rummenigge - neben der unmittelbaren Betreuung der Profis, der Kaderplanung und dem Jugendbereich auch für Transfers verantwortlich, wobei jeder Spielerwechsel, der das Gesamtvolumen von 25 Millionen Euro übersteigt, vom Aufsichtsrat abgesegnet werden muss. Die Transfers von Alphonso Davies, Benjamin Pavard und Lucas Hernandez gehen in erster Linie auf Salihamidzic zurück.

An diesen unmittelbaren Aufgaben würde sich für den langjährigen Bayern-Profi (1998 bis 2007) auch als Sportvorstand nichts ändern.

Karlheinz Wild/jpe

Die kicker-Noten Bayern-BVB: Befreiung 2,0, Blamage 5,04