Bundesliga

Der FC ist keine gute Adresse mehr

Köln muss dringend Auswege finden aus der internen Dauerkrise

Der FC ist keine gute Adresse mehr

Die Stimmung beim 1. FC Köln ist kurz vor Start des Karnevals am Boden.

Die Stimmung beim 1. FC Köln ist kurz vor Start des Karnevals am Boden. Getty Images

Das ist mittlerweile anders. Und das hat Gründe. Der 1. FC Köln gilt in Fußball-Deutschland längst nicht mehr als gute Adresse. Wer sich darüber informiert, was in diesem Verein abgeht, der wird sich mehrmals überlegen, ob er sich das antut. Bruno Labbadia, den Ex-Kölner, zog nichts nach Köln. Warum wohl?

In der größten Tageszeitung der Stadt musste sich der Vorstand des Klubs dafür rügen lassen, dass er mit der Entscheidung, Achim Beierlorzer nicht direkt nach dem Spiel in Düsseldorf geschasst zu haben, beim Mitgliederrat "für Enttäuschung" gesorgt hatte, bei denen, "die ihnen ins Amt geholfen haben." Zu Ende gedacht bedeutet dies: Was immer der Vorstand entscheidet, muss nach dem Gusto derjenigen geschehen, die sie als Führung vorgeschlagen haben. Die Frage sei erlaubt: Warum übernimmt der Mitgliederrat nicht gleich den ganzen Verein?

Bei Wehrle und Müller-Römer treffen Welten aufeinander

Immerhin: Folgt man den Eindrücken der vergangenen Wochen, muss mit der Demission von Armin Veh Vieles besser werden. Der Geschäftsführer wurde am Ende für alles Schlechte verantwortlich gemacht, erst als er bekanntgab, seinen Vertrag nicht verlängern zu wollen, wandten sich die Kritiker seinem Kollegen zu. Seitdem steht Alexander Wehrle im Trommelfeuer, in der vergangenen Woche sah sich der Vorstand genötigt, eine Ehrenerklärung für ihn abzugeben, der zum wiederholten Male Opfer von Indiskretionen geworden war. Bekannt ist: dem fußballerisch eher konservativ denkenden Chef des Mitgliederrates, Stefan Müller-Römer, gefallen die Visionen Wehrles nicht. So unterminierte er als Interims-Vorstand (von März bis September segnete er übrigens jede Entscheidung mit ab) das China-Geschäft des Klubs, regte aber zum Beispiel die Aufnahme einer Tisch-Kicker-Abteilung in den Verein an. Da treffen Welten aufeinander.

In einem Klub, der in der Tradition Franz Kremers Erfolge sammeln möchte, wird in einer Handvoll Gremien geschwätzig Politik gemacht. Wo Kremer als autoritärer Alleinherrscher das Fundament für Erfolge legte, werden heute ellenlang Befindlichkeiten diskutiert. Wenn sich daran nicht bald etwas ändert, diese Fundamental-Opposition nicht bald aufweicht, wird man sich erneut in die 2. Liga gequatscht und intrigiert haben.

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