Bundesliga

Joker und Vorbereiter: Silvas ungewöhnliches Comeback

Frankfurts Stürmer ist nach nur einer Einheit dabei

Joker und Vorbereiter: Silvas ungewöhnliches Comeback

Frankfurts André Silva legt vor Bayern-Keeper Manuel Neuer quer zum 5:1 für die Eintracht auf.

Frankfurts André Silva legt vor Bayern-Keeper Manuel Neuer quer zum 5:1 für die Eintracht auf. imago images

Als Trainer Adi Hütter in der 80. Minute den schier unermüdlich kämpfenden defensiven Mittelfeldspieler Gelson Fernandes vom Platz holte, wäre niemand überrascht gewesen, wenn Dominik Kohr das Spielfeld betreten hätte. Denn auch der 25-jährige Neuzugang aus Leverkusen hat seine Stärken eher im Spiel gegen den Ball, es wäre ein positionsidentischer Wechsel gewesen. Das Spiel war zu diesem Zeitpunkt außerdem mit 4:1 bereits entschieden, nüchtern betrachtet war es nicht erforderlich, auf das fünfte Tor zu spielen. Doch so tickt Hütter nicht, und das ist einer seiner großen Vorzüge als Trainer. "Grundsätzlich ist es meine Haltung zum Fußball, dass ich es lieber habe, nach vorne zu spielen", betont Hütter.

Auch deshalb brachte er in André Silva einen neuen Stürmer für die Schlussphase: "Ich hatte das Gefühl, dass wir auch Entlastung nach vorne brauchen. André war richtig giftig darauf, wieder ins Spiel zu kommen." Die Partien gegen Leverkusen, Lüttich, Gladbach und St. Pauli hatte der 23-Jährige wegen Achillessehnenproblemen verpasst. Erst am Freitag war er ins Mannschaftstraining zurückgekehrt, entsprechend überraschend war seine Nominierung für den Kader. Nach seiner Einwechslung wirkte Silva allerdings nicht so, als sei er aus dem Rhythmus gekommen, im Gegenteil: In der 85. Minute ließ er David Alaba ziemlich alt aussehen und spielte den Ball per Außenrist mustergültig zurück auf seinen portugiesischen Landsmann Goncalo Paciencia, der das 5:1 erzielte. "Das haben sie super zu Ende gespielt", lobt Hütter.

Spielersteckbrief Silva
Silva

Silva André

Ob Silva für die Spiele in Lüttich und in Freiburg schon eine Option für die erste Elf ist, bleibt abzuwarten. Auf jeden Fall dürften seine Einsatzzeiten länger werden, sofern er keinen Rückschlag an der Achillessehne erleidet.

Julian Franzke

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