Bundesliga

Schmidts Wechsel wirft Fragen auf

Augsburg: Warum Oxford für Richter ins Spiel kam

Schmidts Wechsel wirft Fragen auf

Martin Schmidt (li.) und Reece Oxford stehen im Fokus der Nachbetrachtung von Augsburgs Niederlage gegen Schalke.

Martin Schmidt (li.) und Reece Oxford stehen im Fokus der Nachbetrachtung von Augsburgs Niederlage gegen Schalke. imago images

Immer wieder wirbelte Richter am Sonntag die Schalker Defensive durcheinander, er schloss mehrmals gefährlich ab und hatte auch beim 1:0 von Daniel Baier seinen Fuß als Vorlagengeber im Spiel. Es verwunderte deshalb, dass Richter in der 68. Minute als erster Augsburger vom Platz musste. Schmidt erklärte die Auswechslung damit, dass Richter angeschlagen gewesen sei. Der 21-Jährige habe einen Schlag auf den Fuß abbekommen und ein Ziehen im Oberschenkel gespürt. Schon zur Halbzeit sei fraglich gewesen, ob Richter weiterspielen könne, berichtete Manager Stefan Reuter.

Die Gegentore waren zwei Standards und ein Geschenk, die brauchen wir nicht an einer Höhe, Tiefe oder Taktik festmachen.

Martin Schmidt

Zudem wollte Schmidt mit dem Wechsel kurz nach dem 2:1-Führungstreffer taktisch reagieren. Schalke hatte zur Halbzeit auf 4-2-3-1 umgestellt und so besseren Zugriff auf die Partie gefunden. "Wir mussten das Zentrum verdichten und haben auf ein 4-3-3 umgestellt, um die Gleichzahl im Mittelfeld wieder herzustellen", erklärte Schmidt. Oxford kam als zusätzlicher Sechser ins Spiel, er sollte hinter Daniel Baier und Rani Khedira absichern.

Mit diesem Wechsel ging aber auch das Signal einher, nicht mehr forsch nach vorne zu spielen, sondern den Vorsprung über die Zeit zu bringen. Der FCA ließ sich in der Folge tiefer zurückdrängen und schaffte nur noch wenig Entlastung durch Konter. Eine Frage der nachlassenden Kraft und Konzentration? Oder auch eine Frage der Taktik? "Die Gegentore waren zwei Standards und ein Geschenk, die brauchen wir nicht an einer Höhe, Tiefe oder Taktik festmachen", entgegnet Schmidt.

Schmidt erklärt, warum Oxford den Vorzug vor Gouweleeuw bekam

Bleibt die Frage, warum sich der FCA-Coach für den immer wieder durch Fehler und Nachlässigkeiten auffallenden Oxford entschied. Und nicht für Jeffrey Gouweleeuw, der beim 0:0 in Wolfsburg in der Schlussphase als Sechser eingewechselt worden war und nun 90 Minuten auf der Bank saß. "Reece war in Wolfsburg nur wegen einer Verletzung nicht dabei, davor war er im Zentrum gesetzt. Er hat gute Spiele gegen Frankfurt und Bayern gemacht. Reece ist momentan unser Sechser, Jeff ist Innenverteidiger", begründete Schmidt seine Wahl. Doch die war alles andere als glücklich. Mit einem kapitalen Fehlpass zu Amine Harit leitete Oxford Schalkes Siegtor ein.

"Dass so ein Fehler passiert, da steckst du nicht drin", sagte Schmidt. Beim 2:2 gegen Bayern vor zwei Wochen wollte sich der Schweizer nicht dafür loben lassen, dass seine Joker Sergio Cordova und Alfred Finnbogason am späten Ausgleich beteiligt waren. Nun will er sich Oxfords Einwechslung nicht als Fehler ankreiden lassen. Doch aufgegangen ist Schmidts Idee diesmal nicht - im Gegenteil. Sie kostete den FCA mindestens einen Punkt.

David Bernreuther

Bilder zur Partie FC Augsburg - FC Schalke 04