Bundesliga

Bayer und Bosz im Sieg-Dilemma? "Das stimmt, das ist nicht gut"

Ehemaliger Spieler Toprak fühlt sich von der Bank angegriffen

Bayer und Bosz im Sieg-Dilemma? "Das stimmt, das ist nicht gut"

Sah "kein richtig gutes Spiel" gegen Bremen, hätte aber trotzdem gern einen verdienten Sieg gesehen: Peter Bosz.

Sah "kein richtig gutes Spiel" gegen Bremen, hätte aber trotzdem gern einen verdienten Sieg gesehen: Peter Bosz. picture alliance

Ein klares 0:3 bei Juventus, ein glückliches 1:1 gegen Leipzig, ein deutliches 0:3 in Frankfurt, ein knappes 0:1 bei Atletico Madrid und nun ein bitteres 2:2 gegen Bremen. Leverkusens jüngster Fünferpack an Pflichtspielen entpuppte sich nicht als punktereiches Paket.

Das sah Peter Bosz genauso. Der Bayer-Coach gab im Anschluss ans Remis gegen den SVW, das aufgrund eines deutlichen Chancenplus' und optischen Übergewichts eigentlich ein Sieg hätte sein müssen, gegenüber "Sky" an: "Heute müssen wir gewinnen. Das ist aber leider nicht passiert. In dieser Phase brauchen wir auch mal ein bisschen Glück."

Das genau fehlt der Werkself tatsächlich. Denn ein aberkanntes Tor von Lucas Alario, ein Kopfball an die Latte oder eine vergebene Großchance von Aleksandar Dragovic hätten gut und gern für das verdiente 3:2 gegen Werder sorgen können. Allein, es glückte nicht.

"Wir lassen das jetzt erst einmal sacken"

"Wir sind natürlich etwas enttäuscht, dass wir heute nicht gewonnen und die drei Punkte geholt haben", pflichtete auch ein auffälliger Karim Bellarabi, der auf dem Flügel reihenweise Gegenspieler Marco Friedl vernascht und den 2:2-Ausgleich vorbereitet hatte, seinem Coach bei. Der pfeilschnelle und trickreiche Antreiber, der an diesem Abend 31 Sprints hingelegt hatte und einmal auf 35 Stundenkilometer Tempo gekommen war, richtete aber direkt den Blick auf die nächsten, schweren Wochen mit Pokal gegen Paderborn (Dienstag, 20.45 Uhr), mit den Bundesliga-Aufgaben Gladbach und Wolfsburg sowie der Königsklasse gegen Madrid: "Wir schauen nach vorn, weil wir bei Atletico und heute wieder zu unserem Spiel gefunden haben - auch wenn die Resultate nicht ganz passen. Wir lassen das Spiel jetzt erst einmal sacken, dann geht's weiter im Pokal."

Ganz so zufrieden zeigte sich Trainer Bosz nicht, der insgesamt "kein richtig gutes Spiel" gegen Bremen gesehen hatte: "Da waren viele Sachen, die nicht richtig waren. Wir können es viel besser und haben auch schon besser gespielt. Wir waren in Ballbesitz sehr unruhig, hatten in der ersten Halbzeit keinen Zugriff auf die Konter von Werder."

Was war mit Toprak?

Ömer Toprak lässt sich hier behandeln.

Musste am Ende behandelt werden - und zeigte sich hinterher aufgrund gefallener Worte etwas betroffen: Ömer Toprak. imago images

Letztlich erzielte Leverkusen also quasi nur einen Treffer selbst, weil das anfängliche 1:0 dank eines Eigentores von Ömer Toprak zustande gekommen war. Apropos: Der Türke, zwischen 2011 und 2017 bei der Werkself aktiv, fühlte sich bei der Rückkehr in die BayArena etwas angegriffen. Sein Kommentar nach Spielschluss: "Leider gab es nicht so schöne Worte von der Bank, das hat mir nicht so gefallen. Das habe ich aber leider zu akzeptieren. Doch wenn man hier sechs Jahre gespielt hat, das habe ich dann denke ich nicht verdient." Was denn für Worte fielen, womöglich bei einer Szene in der Schlussphase, als sich der Verteidiger einen kleinen Cut an der Nase zugezogen hatte, blieb ungeklärt. Trainer Bosz sowie das Ärzteteam nahm er dabei aus.

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Bilder zur Partie Bayer 04 Leverkusen - Werder Bremen