2. Bundesliga

HSV-Trainer Hecking mahnt: "37 Punkte - und ganz Hamburg war in der Bundesliga"

HSV-Trainer vor dem Spitzenspiel bei Arminia Bielefeld

Hecking mahnt: "37 Punkte - und ganz Hamburg war in der Bundesliga"

Mit 20 Punkten führt der HSV das Klassement derzeit an, die Arminia rangiert zwei Punkte und zwei Plätze dahinter. Für Hecking sei das derzeitige Abschneiden des DSC absolut "keine Überraschung", vielmehr gehe das vollkommen in Ordnung, "dass sie vorne mit dabei sind". Nehme man die Rückrunde 2018/19 hinzu, stellt Bielefeld mit derzeit 49 Zählern "die beste Zweitligamannschaft 2019". Zum Vergleich: In diesem Zeitraum holten die Hanseaten zehn Punkte weniger.

"Arminia will Fußball spielen", lobt Hecking den spielerischen Ansatz des kommenden Gegners. Allerdings, so der Coach, seien die Ostwestfalen "darauf nicht fixiert. Sie haben mit langen Ortega-Bällen auf Klos eine zweite Waffe. Das machen sie gut." Vor ausverkauftem Haus - 26.500 Karten, darunter 3.500 Gästetickets, wurden verkauft - will der 55-Jährige die Arminen jedoch knacken. Warum? Einerseits agiert der DSC auf der Alm weniger erfolgreich als in der Fremde ("Ihre Heimbilanz mit fünf Punkten ist nicht so gut"), andererseits habe Hecking einen entsprechenden Matchplan ausgetüftelt, um "unsere Möglichkeiten zu bekommen". Schließlich "liegt es morgen Abend an uns, ob wir gewinnen", reißt der Trainer die Favoritenrolle an sich. "Auch, wenn der Gegner stärker einzuschätzen ist als St. Pauli und Regensburg."

Wood ein Kandidat für die Startelf?

In puncto Personal stellt Hecking Gideon Jung ("Wäre gut möglich") sowie Bobby Wood ("Er ist eine ernsthafte Wahl") einen Startelfeinsatz in Aussicht. Vor allem im Offensivbereich plant der Trainer eine gewisse Rotation. So könnte statt dem US-Amerikaner "vielleicht auch Martin Harnik in der Spitze" spielen. Leidtragender ist höchstwahrscheinlich Lukas Hinterseer. Schließlich könne dieser "eigentlich besser spielen" als er es derzeit tut. Für Ewerton kommt das Gastspiel in Bielefeld definitiv zu früh. "Er war lange genug raus, wir wollen ihn in Ruhe aufbauen", so Hecking. "Es gibt noch genug Spiele, wo er uns hoffentlich auch helfen wird."

Für die, die gestern gewonnen haben, war die Pause gut, für die, die verloren haben, war sie scheiße.

Dieter Hecking

Angst vor dem ersten Auftritt nach der Länderspielpause hat der Coach nicht. Auch nicht mit Blick auf die bisher einzige Saisonniederlage (0:2 gegen St. Pauli) - die dem HSV genau nach der Länderspielpause unterlief. Man könne "keine Rückschlüsse ziehen", machte dies für ihn "keinen Unterschied. Für die, die gestern gewonnen haben, war die Pause gut, für die, die verloren haben, war sie scheiße", so Hecking lapidar.

Mahnender Zeigefinger von Hecking

Ebenfalls wenig Bedeutung misst er der Bezeichnung "Gradmesser" respektive "richtungsweisende Partie" bei. Natürlich "würde ich mir wünschen, dass wir gewinnen, ableiten kann ich mir daraus aber nichts". Es sei lediglich die "Chance, einen Konkurrenten in der frühen Saisonphase auf Distanz zu bringen" - mehr nicht, sagte Hecking und drückte zur Untermauerung den Finger in die wohl jüngste Hamburger Wunde: "Ich erinnere nur an das letzte Jahr. 37 Punkte nach der Vorrunde - und ganz Hamburg war in der Bundesliga. Wenn wir am 30. Spieltag so ein Spiel hätten und wir hätten die Chance auf fünf Punkte davonzuziehen, dann wäre es für mich ein richtungsweisendes Spiel."

kög