Bundesliga

Kramer: "Das ist kein Dämpfer oder Rückschlag"

Gladbacher im kicker-Interview

Kramer: "Das ist kein Dämpfer oder Rückschlag"

Tankt sich durch: Christoph Kramer.

Tankt sich durch: Christoph Kramer. imago images

Herr Kramer, musste man dieses Spiel verlieren?
Nein, deshalb ist die Niederlage auch sehr ärgerlich. Aus meiner Sicht wäre ein Punkt verdient gewesen. Wir haben das auf den Platz gebracht, was wir uns vorgenommen hatten. Ich glaube nicht, dass wir uns allzu viel vorwerfen lassen müssen.

Warum sprang nichts Zählbares heraus?
Wir hatten vier, fünf sehr gute Tormöglichkeiten, dazu noch einige kleinere - mehr Chancen bekommt man in Dortmund eigentlich nicht. Es fehlte dann einfach das Tor. Dazu waren wir gegen Ende der ersten Hälfte etwas zu passiv, vor allem nach der Pause bis zur Dortmunder Führung. Da kam der BVB zu seinen bekannt langen Ballbesitzphasen.

Was gefiel Ihnen?
Wir haben die Dortmunder über weite Strecken nicht ins Spiel finden lassen. Wir waren mutig, haben sie gezwungen, nach hinten zu spielen und Fehler beim BVB provoziert. Das war gut. Leider ist bei diesen frühen Balleroberungen rund um den Strafraum nicht mehr herausgesprungen.

Heißt: Viel Licht trotz der Niederlage?
Für mich ist das kein Dämpfer oder ein Rückschlag auf unserem Weg. Wobei eine Niederlage immer doof ist und niemanden zufriedenstellt. Aber: Wir stehen jetzt immer noch bei einem Schnitt von zwei Punkten pro Spiel, das ist top. Und dass wir noch einen langen Weg vor uns haben, wurde oft genug betont.

War die Zweikampfsituation zwischen Mats Hummels und Patrick Herrmann ein Strafstoß?
Den kann man geben, muss man vielleicht sogar. Für mich war aber schon die Szene von Mats Hummels gegen Breel Embolo in der ersten Hälfte ein Elfmeter.

Ein Moment des Spiels war auch die Rückkehr von Lars Stindl nach sechs Monaten Verletzungspause. Wie wichtig ist er für die Mannschaft?
Lars ist ein richtig wichtiger Spieler für uns. Das konnte man in Dortmund gleich wieder sehen. Er strahlt etwas aus, wenn er reinkommt, er hat Sicherheit am Ball, findet gute Räume. Es freut mich für Lars, dass er nach dieser langen Leidenszeit Bundesligaluft schnuppern durfte.

Am Donnerstag wartet das Auswärtsspiel bei AS Rom. Die Mannschaft steht unter Druck.
Am Druck sind wir selbst schuld. Aber damit müssen wir umgehen können. Das sollte kein Problem sein.

Gibt es eine Erklärung, warum eine Mannschaft aus der Bundesligaspitze sich in der Europa League gegen Wolfsberg oder Basaksehir so schwergetan und nur einen Punkt geholt hat?
Mich regt es selbst auf, dass wir uns in dieser Ausgangsposition befinden. Das haben wir uns selbst eingebrockt. Aber wir wollen die nächsten Spiele gewinnen und weiterkommen.

Echte Zuversicht oder Zweckoptimismus?
Es ist noch alles drin. Allerdings wissen wir auch, dass wir nicht mehr viele Punkte liegenlassen dürfen.

Interview: Jan Lustig

Bilder zur Partie Borussia Dortmund - Bor. Mönchengladbach