Bundesliga

FC Bayern München nach dem 2:2 beim FC Augsburg: Schein-Souveränität statt Entwicklung

2:2 in Augsburg, der nächste Rückschlag

FC Bayern: Schein-Souveränität statt Entwicklung

Die Bayern rätseln über das 2:2 in Augsburg - und weisen Parallelen zum heißen Herbst 2018 auf.

Die Bayern rätseln über das 2:2 in Augsburg - und weisen Parallelen zum heißen Herbst 2018 auf. imago images

Gut möglich, dass der FC Bayern München auch am Ende dieser Saison wieder die Schale hochheben wird. Weil auch die Konkurrenz - Dortmunder liegt trotz des 1:0 gegen Mönchengladbach hinter Bayern - in regelmäßigen Abständen patzt.

Aber ist das wirklich der Anspruch des Serienmeisters, der bis auf voriges Jahr die Liga über sechs Spielzeiten gnadenlos dominiert hatte? Fraglich. Denn fußballerisch überzeugt der FCB schon länger nicht mehr. Zumindest nicht über eine komplette Partie. Das 2:2 an diesem Samstag in Augsburg wirft nicht nur Fragen auf, sondern zeigt erneut, wie anfällig diese Bayern sind.

Mangel an Dominanz, Ideen und abgestimmten Aktionen

Es mangelt an Dominanz, an fußballerischen Ideen, an Aggressivität, an aufeinander abgestimmten Aktionen. Ja, die Münchner haben viel Ballbesitz, 78 Prozent waren es gegen den FCA, sie bringen 90 Prozent ihrer Pässe an den Mann. Und ja, die Bayern hatten mehr Chancen als der Gegner, auch die besseren.

Die Parallele zum Herbst 2018 - und da bebte die Erde

Trainer Niko Kovac sprach von "einem außerordentlich guten Spiel". Doch diese optische Überlegenheit ist nicht mehr als eine Schein-Souveränität. Die Erklärung, man müsse einfach die Möglichkeiten verwerten, ist zu billig. Weil es neben der offensiven Ineffizienz auch in der Defensive krankt. Zehn Gegentore nach acht Spieltagen sind viel zu viel. Mit nur 15 Punkten hat der FCB sogar einen Zähler weniger als im Vorjahr - und da bebte zu diesem Zeitpunkt an der Säbener Straße die Erde. Es ist die schwächste Ausbeute seit neun Jahren!

Die Parallelen zur Saison 2018/19 sind da. Die Bayern bringen Führungen nicht über die Zeit, lassen die Kontrahenten zu einfach Tore erzielen und Punkte gegen vermeintlich kleinere Teams liegen.

Eine Entwicklung ist nicht zu erkennen. Sondern eher ein Stillstand. Wie schon im vergangenen Herbst dürfte es auch jetzt Gesprächsbedarf und knallharte Analysen geben. Denn mit den aktuellen Auftritten kann die Kovac-Mannschaft vielleicht Titel in Deutschland gewinnen. Vielleicht. Aber nicht recht viel mehr.

Georg Holzner

Bilder zur Partie FC Augsburg - Bayern München