"Ich bin irritiert über das Verhalten des französischen Verbandes", wird Rummenigge in einem auf der Klub-Website veröffentlichten Statement zitiert. "Ich möchte darauf hinweisen, dass Lucas Hernandez aufgrund seiner Verletzung weder bei unserem Champions-League-Spiel vergangenen Dienstag in London gegen Tottenham Hotspur noch bei unserem Bundesligaspiel gegen die TSG 1899 Hoffenheim am Samstag im Kader des FC Bayern stehen konnte."
Der Weltmeister hatte beim 3:2 der Bayern am vorletzten Wochenende einen Schlag abbekommen und sich dabei eine Prellung oberhalb des rechten Knies zugezogen. Ausgerechnet an jenem Gelenk, an dem er im Frühjahr 2019 operiert werden musste.
Rummenigge hätte "mehr Verständnis" erwartet und lobt den DFB
Frankreichs Nationalcoach Didier Deschamps hatte in einer Pressekonferenz letzte Woche die Nominierung von Hernandez unter anderem damit begründet, dass dieser auch bereit sei, "mit einem Bein zu spielen". Diese Aussage "hat uns doch sehr überrascht", so Rummenigge. "Von den vier angeforderten französischen Nationalspielern stellen wir die drei gesunden Profis Kingsley Coman, Corentin Tolisso und Benjamin Pavard selbstverständlich statutengemäß ab, aber bei Lucas Hernandez hätten wir wegen des großen Risikos mehr Verständnis erwartet, so wie es der DFB gerade bei den verletzungsbedingten Absagen von Toni Kroos, Jonas Hector und anderen praktiziert hat."
Müller-Wohlfahrt sicher: Hernandez kann nicht spielen
Hernandez ist am Montag zur französischen Nationalelf gereist und soll von einem Verbandsarzt auf seine Einsatzfähigkeit untersucht werden - mit diesem Vorgehen bewegt sich der Verband innerhalb der FIFA-Statuten. Laut Bayerns Vereinsarzt Dr. Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt steht das Ergebnis der Untersuchung indes bereits fest: "Ich trage die Verantwortung für die Gesundheit von Lucas Hernandez und ich sage: Er kann bei den anstehenden Partien der französischen Nationalmannschaft nicht spielen, von daher macht auch eine Abstellung keinen Sinn."
Frankreich tritt im Rahmen der EM-Qualifikation am kommenden Freitag in Island an, drei Tage später empfängt die Equipe Tricolore die Türkei. Am Montag äußerte sich auch Frankreichs Nationalcoach Didier Deschamps zur Causa Hernandez.
