2. Bundesliga

Präsidentenwahl beim KSC: Darf Müller überhaupt antreten?

Bedenken gegen Wellenreuthers Herausforderer

Präsidentenwahl beim KSC: Darf Müller überhaupt antreten?

Möchte am 12. Oktober KSC-Präsident werden: Martin Müller.

Möchte am 12. Oktober KSC-Präsident werden: Martin Müller. imago images

Müller möchte Amtsinhaber Ingo Wellenreuther gerne als Präsident des Karlsruher SC ablösen - ob er bei der Mitgliederversammlung am Samstag aber überhaupt antreten darf, ist offen, denn er muss wenige Tage vor der Mitgliederversammlung des KSC um die Zulassung seiner Bewerbung bangen. Das bestätigte der Herausforderer Wellenreuther gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. Der Wahlausschuss des Vereins bemängelte Müllers wirtschaftliche Verquickung mit der Immobiliengesellschaft CG Gruppe, in deren erweiterter Führungsebene der 55-Jährige sitzt. Die Gesellschaft ist nicht nur beim KSC engagiert, sondern als Sponsor auch bei den Bundesligisten RB Leipzig und Hertha BSC.

Genau darin sieht der Ausschuss einen möglichen Konflikt mit der Vereinssatzung und will sich nun zusätzlichen Rat bei den Juristen der Deutschen Fußball Liga (DFL) holen. Aus deren Lizenzierungsbestimmungen hatte der Klub den entsprechenden Satzungstext übernommen. "Ich habe damit gerechnet. Denn wer unsere Satzung kennt, kommt eigentlich von alleine darauf, dass es diesen Passus gibt", sagte Müller. Nach eigenen Angaben hatte er sich vor seiner Kandidatur von einem Fachanwalt beraten lassen.

Entscheidend in der Frage der wirtschaftlichen Verquickung ist nach Müllers Ansicht das Wort "erheblich". "Wir sind aber bei RB Leipzig und Hertha BSC unter 0,5 Prozent des Jahresumsatzes engagiert. Da würde ich nicht von 'erheblichem' Engagement sprechen", betonte Müller. Die Entscheidung, die spätestens am Dienstagmorgen veröffentlicht werden soll, erwarte er daher seinem "Naturell entsprechend vorsichtig optimistisch". Sollte seine Kandidatur allerdings abgelehnt werden, will der Unternehmer den Ehrenrat des Vereins anrufen.

Wellenreuther, der sich am 12. Oktober zu seiner dritten Wiederwahl stellen will, wollte den Sachverhalt nicht weiter kommentieren. Der CDU-Bundestagsabgeordnete steht dem Verein seit 2010 vor. Der frühere Karlsruher Bundesliga-Spieler Edgar Schmitt, von den Fans als "Euro-Eddy" verehrt, hatte bereits zuvor seine Kandidatur als Vize-Präsident angekündigt. Dabei unterstützt er die Kandidatur von Müller.

tru/dpa