Die Position des Mittelstürmers könnten dabei an sich beide Youngster einnehmen. Torinstinkt gehört zu den herausragenden Qualitäten des einen wie des anderen. Sargents genereller Vorteil auf dieser Position: Die etwas wuchtigere Physis im Vergleich zu Eggestein, dank derer sich der A-Nationalspieler der USA eine Spur besser als "Double" für den schwer verletzten Strafraumstürmer Niclas Füllkrug eignet. Zu sehen in Dortmund beispielsweise bei der Vorbereitung des 2:2-Ausgleichstreffers, als Sargent nach einer Ecke das entscheidende Kopfballduell gegen Marco Reus am kurzen Pfosten gewann. Auch darüberhinaus nutzte der Teenager seine Chance im Signal Iduna Park durchaus. Sargent arbeitete viel und wirkungsvoll, war auch offensiv präsent, etwa bei einem gekonnten Chipball in den Lauf von Milot Rashica, der beim Abschluss indes an BVB-Keeper Roman Bürki scheiterte.
Goller durfte vor Johannes Eggestein ran
Johannes Eggestein wurde derweil erst nach 82 Minuten eingewechselt, für Rechtsaußen Leo Bittencourt. Das Bremer Eigengewächs hat grundsätzlich den (körperlichen) Nachteil, für die Rolle der Speerspitze in einem Dreierangriff weniger geschaffen zu sein als Sargent. Allerdings: Noch zehn Minuten vor Eggestein brachte Kohfeldt den neu herangewachsenen Offensivrivalen Benjamin Goller als Ablösung für den ausgepumpten Rashica. Ein abermaliges Indiz dafür, dass Eggestein in der internen Hierarchie vorerst überholt wurde. Der Grund liegt klar auf der Hand: Abgesehen von der zweiten Halbzeit beim 1:3 zum Auftakt gegen Düsseldorf konnte Eggestein im bisherigen Saisonverlauf noch nicht überzeugen. Vielmehr fehlten erkennbar physische Spritzigkeit wie gedankliche Schnelligkeit. Kurzum: Eggestein spielte in der Anfangsphase der Saison so als bräuchte er mal wieder eine Pause - die er nun, da es die Bremer Personalsituation wieder zulässt, folgerichtig auch bekommt.
