2. Bundesliga

Slomka: "Das ist ein absoluter Albtraum"

Noch keine Trainer-Diskussion in Hannover

Slomka: "Das ist ein absoluter Albtraum"

Job-Garantie bis zum Dresden-Spiel: Hannovers Manager Jan Schlaudraff (l.) steht noch hinter Trainer Mirko Slomka.

Job-Garantie bis zum Dresden-Spiel: Hannovers Manager Jan Schlaudraff (l.) steht noch hinter Trainer Mirko Slomka. imago images

Passender hätte Mirko Slomka den Abend nicht zusammenfassen können: "Das ist wirklich ein absoluter Albtraum. Das ist ganz schwer zu verdauen", sagte ein nicht nur enttäuschter, sondern völlig deprimierter Trainer von Hannover 96 nach dem 0:4 am Montag gegen den 1. FC Nürnberg. Die Hannoveraner waren mit viel Hoffnung in diese Partie gegangen, hätten die Möglichkeit gehabt, mit drei Punkten und dem ersten Heimsieg der Saison in der Tabelle einen ordentlichen Sprung nach vorne zu machen. Am Ende stand Tristesse pur. 96 ist auf dem 15. Platz abgerutscht - und damit im Abstiegskampf der 2. Bundesliga angekommen.

Die Partie gegen den 1. FC Nürnberg war ein Offenbarungseid in allen Bereichen. Von der ersten bis zur 90. Minute. Jeder einzelne Spieler war weit von Zweitligareife entfernt. Und das, obwohl keine unerfahrene Greenhorn-Truppe auf dem Platz stand, sondern Spieler, die zumindest genügend Erfahrung haben müssten, um Krisensituationen bewältigen zu können und sich nicht über 90 Minuten abkochen zu lassen. Davon war in der HDI Arena allerdings weit und breit nichts zu sehen. Dabei hatte der Trainer am Freitag noch erklärt, dass sein Team die Qualität habe, um sogar um den Aufstieg mitspielen zu können. Gründlicher als es seine Mannschaft gegen Nürnberg gemacht hat, kann man den eigenen Coach nicht widerlegen.

Hannover 96 - Die letzten Spiele
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1
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2
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2
2. Bundesliga - Tabelle
Pl. Verein Punkte
1
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2
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3
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15
Trainersteckbrief Slomka
Slomka

Slomka Mirko

Hannover 96 - Vereinsdaten
Hannover 96

Gründungsdatum

12.04.1896

Vereinsfarben

Schwarz-Weiß-Grün

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Der 2:1-Auswärtssieg in Kiel zuvor hatte im 96-Lager Hoffnungen geweckt, die nur ein Spiel später schon wieder verflogen sind. "Wir sind heute frustriert, wollten nach dem Sieg in Kiel unbedingt nachlegen, sind aber nicht ansatzweise da hingekommen, wo wir hinwollen", bilanzierte Jan Schlaudraff, der auch weiß, dass "es in dieser Woche mit Sicherheit nicht ruhiger wird. Aber das ist auch verständlich nach dieser Leistung."

Schlaudraff: "Wir brauchen nicht über den Trainer zu sprechen"

Der Manager stellte aber auch klar, dass 96 mit unverändertem Personal zum Auswärtsspiel am Samstag in Dresden reisen werde. Auf Nachfrage, ob auch der Trainer dazu gehören werde, antwortete der Ex-Profi mit "absolut". Und: "Ich hoffe, dass wir in Dresden ein erkennbar anderes Gesicht zeigen werden. Wir brauchen nicht über den Trainer zu sprechen. Die Spieler müssen die Leistung bringen, die sie leisten können."

Die Frage bleibt: Wieviel kann diese Mannschaft wirklich? Schlaudraff: "Wir haben genug Qualität im Kader, um viele Spiele zu gewinnen." In dieser Saison gelang das in acht Spielen aber nur zweimal. Zu wenig, um die Position des mittlerweile sichtbar ratlosen Trainers zu stärken. Der Geduldsfaden von 96-Boss Martin Kind, der am Montagabend keine Stellungnahme abgab, war in der Vergangenheit nicht immer der Längste. Das weiß auch Mirko Slomka.

Gunnar Meggers