2. Bundesliga

Kabaca: "Wollen die Kirche mal im Dorf lassen"

Sandhausen fährt "glücklichen Punkt" gegen Bochum ein

Kabaca: "Wollen die Kirche mal im Dorf lassen"

Sah einen schwachen Auftritt seiner Mannschaft: Sandhausens Sportlicher Leiter Mikayil Kabaca.

Sah einen schwachen Auftritt seiner Mannschaft: Sandhausens Sportlicher Leiter Mikayil Kabaca. imago images

"Ohne Wenn und Aber müssen wir heute über einen absolut glücklichen Punktgewinn reden", gab Koschinat nach der Partie unumwunden zu. Der 48-Jährige hatte in der ersten Hälfte "große Probleme" auf Seiten seines Teams und "fußballerisches Übergewicht, das zu Großchancen geführt hat", bei Bochum gesehen - doch damit nicht genug. "Große Defizite in der Laufleistung" hätte er ebenso wahrgenommen wie "eine unglaublich hohe Zahl an technischen Fehlern". Dass es trotz mindestens vier Bochumer Hochkarätern torlos in die Pause ging, hatte der SVS, so Koschinat, "einem großartigen Martin Fraisl zu verdanken" (kicker-Note 2).

Nach dem Seitenwechsel habe "die Mannschaft an den Ausgleich geglaubt", wenngleich sich der Auftritt der Kurpfälzer, wie Sandhausens Sportlicher Leiter Mikayil Kabaca auf der vereinseigenen Website kritisierte, deutlich unter "der Leistungsgrenze, so wie es in den ersten sechs Spielen der Fall war", befand. Allerdings, und das wollte Kabaca bei aller berechtigter Kritik nicht unter den Teppich kehren, habe der SVS "Moral gezeigt und war bis zum Schluss gewillt, den Punkt noch zu holen".

Beim Tor habe ich spekuliert und der Ball kam tatsächlich zu mir. Ich würde sagen, das war Instinkt.

Aziz Bouhaddouz

Dass das klappte, daran hatte Aziz Bouhaddouz entscheidenden Anteil. Der Rückkehrer, der analog zu Koschinat von einem "glücklichen Punkt" sprach, stand "als Mittelstürmer dann da, wo er stehen muss" (Koschinat). Der 32-jährige Marokkaner habe einfach "spekuliert, und der Ball kam tatsächlich zu mir. Ich würde sagen, das war Instinkt."

Mit ein wenig mehr Glück hätten die Hausherren Bouhaddouz' Treffer in der 89. Minute um ein Haar noch getoppt. In der zweiten Minute der Nachspielzeit war es jedoch ausgerechnet Kapitän Dennis Diekmeier, der Spieler, dem in 258 Profieinsätzen (1., 2., 3. Liga) noch kein Treffer gelang, der aus halbrechter Position abzog, aus sieben Metern aber an VfL-Keeper Manuel Riemann scheiterte. Gestaltete sich der eine Punkt schon als glücklich für den SVS, wäre das wohl aber auch des Guten zu viel gewesen, gab auch Kabaca zu - "da wollen wir die Kirche mal im Dorf lassen."

kög