Bundesliga

Niederlechner: Expeditionsleiter, Torschütze, Platzwart

Augsburgs Stürmer trifft auch gegen Ex-Klub Freiburg

Niederlechner: Expeditionsleiter, Torschütze, Platzwart

Wiedersehensfreude: Florian Niederlechner im Gespräch mit Freiburgs Sportvorstand Jochen Saier.

Wiedersehensfreude: Florian Niederlechner im Gespräch mit Freiburgs Sportvorstand Jochen Saier. imago images

Für Niederlechner, der bis zum Sommer dreieinhalb Jahre für den Sport-Club gespielt hatte, war es alles andere als ein normales Fußballspiel. "Es war ein spezielles Gefühl, nach Freiburg zurückzukommen, weil ich hier eine tolle Zeit hatte. Dass mir dann auch noch ein Tor gelingt, ist natürlich super", freute sich der 29-Jährige, der seine starke Form auch gegen die alten Kollegen unter Beweis stellte. Im fünften Bundesligaspiel für Augsburg gelang ihm sein fünfter Scorerpunkt (drei Tore, zwei Assists).

Schon vor dem Spiel war zu erkennen, dass die Partie für Niederlechner etwas Besonderes ist - und dass er sich im Breisgau immer noch wohlfühlt. "Er war richtig aufgezogen, wie ein Kind an Weihnachten. Das zeigt, dass er hier eine schöne Zeit hatte", berichtete Trainer Martin Schmidt und erzählte von der Ankunft am Stadion: "Ich hatte das Gefühl, er war der Expeditionsleiter. Er hat jeden begrüßt, ist zu jedem hin, hat uns erklärt, wo was ist. 75 Minuten vor dem Spiel habe ich ihm dann gesagt: Jetzt Konzentration! Du hast noch ein wichtiges Spiel." Eine Ansage, die ihre Wirkung offensichtlich nicht verfehlte.

Applaus für den "Platzwart"

Auch bei den Freiburger Fans sammelte der Rückkehrer weitere Sympathiepunkte. Als Ruben Vargas bei einem Zweikampf stürzte und im Fallen mit dem Knie ein großes Stück Rasen herausriss, war Niederlechner sofort zur Stelle und flickte das Loch im Stile eines Platzwarts. Dafür bekam er Applaus von den Rängen. "Ich habe mich für Freiburg immer geopfert, das hat den Leuten anscheinend gefallen. Es ist sehr besonders, wenn man so empfangen wird", sagte Niederlechner.

Mit seinem Treffer zum 1:1, der den FCA kurz vor der Pause zurück ins Spiel brachte, tat der Stürmer seinem alten Klub natürlich weh. Doch selbst Freiburgs Trainer konnte ihm deshalb nicht böse sein: "Ein Tor hätte er nicht machen müssen. Aber wenn's denn sein muss, ist es auch okay", sagte Christian Streich mit mildem Lächeln.

David Bernreuther