Bundesliga

Müller oder Zentner? Offenes Rennen um den Platz im Tor beim 1. FSV Mainz 05

Mainz: St. Juste droht erneut auszufallen

Müller oder Zentner? Offenes Rennen um den Platz im Tor

Darf er erneut ran? Der Mainzer Torhüter Robin Zentner.

Darf er erneut ran? Der Mainzer Torhüter Robin Zentner. picture alliance

Florian Müller oder Robin Zentner? Um die Entscheidung, wer das Tor der Nullfünfer hütet, ist Sandro Schwarz nicht zu beneiden. Die etatmäßige Nummer eins Florian Müller ist am gestrigen Mittwoch wieder ins Mannschaftstraining eingestiegen. Doch als der 21-Jährige gegen die Berliner Hertha wegen einer Handgelenkverletzung passen musste, betrieb Robin Zentner (24) mächtig Eigenwerbung. Mit einer ausgesprochen guten Leistung sicherte er sich beim kicker gar die Auszeichnung als "Spieler des Tages".

Damit hat er an der vor Saisonbeginn festgelegten Torhüterhierarchie gewackelt. Ein klares Bekenntnis zu Müller als Nummer eins vermied Schwarz am Donnerstag. "Wir lassen das offen und warten die Trainingseindrücke ab. Wir wissen, was Robin Zentner letzte Woche geleistet hat, ebenso aber auch was Florian Müller schon geleistet hat", sagte der 40-Jährige. Vor der Abfahrt ins Ruhrgebiet soll die Entscheidung gefallen sein. Sollte das Handgelenk bei Müller erneut Probleme bereiten, stünde Finn Dahmen als Ersatzkeeper bereit.

St. Juste "hat am Dienstag einen Schlag auf den Fuß bekommen"

Verletzungstechnisch bereitet auch Jeremiah St. Juste Sorgen. Gegen Berlin mit seinem Last-Minute-Tor noch als Matchwinner gefeiert, droht der Innenverteidiger wegen einer Fußprellung jetzt auszufallen. "Er hat am Dienstag einen Schlag auf den Fuß bekommen", berichtet Schwarz. "Gestern hat er individuell trainiert. Heute machen wir einen Check-up, um zu schauen, ob er am Abschlusstraining teilnehmen kann." Schon am zweiten Spieltag musste der Niederländer wegen einer Schulterverletzung pausieren.

In der Kabine war die Stimmung nach dem ersten Saisonsieg - dem Befreiungsschlag nach zuvor vier Pflichtspielniederlagen in Serie zum Auftakt - deutlich gelockerter. "Das fühlt sich nach einem Sieg auch sonntags und montags besser an. Das positive Erlebnis gibt ein gutes Gefühl und zeigt, dass wir auch schwierige Momente gemeinsam lösen können. Jetzt stehen wir aber vor einer neuen Aufgabe", so Schwarz.

Dass Mainz auch diese erfolgreich bestreitet, will ein ehemaliger Nullfünfer verhindern. "Seine klare Handschrift ist zu erkennen. Sehr emotional, sehr leidenschaftlich, viel Zug nach vorne in den Umschaltmomenten. Eine hohe Spieleranzahl in der Box", beschreibt Schwarz den Fußball unter dem neuen Schalke-Coach David Wagner, der von 1991 bis 1995 das Trikot der Rheinhessen trug.

"Selbst intensiv in die Räume sprinten und Torgefahr ausstrahlen"

Um dagegen bestehen zu können, fordert Schwarz von seiner Elf die einfachen Tugenden: "Wenn wir nur den Gedanken haben, die Dinge zu spielen, wird es sehr schwierig. Es gilt, einfache Dinge zu absolvieren, einen entsprechenden Durchsetzungswillen an den Tag zu legen. Selbst intensiv in die Räume zu sprinten und Torgefahr auszustrahlen." Auf die Langzeitverletzten Jean-Philippe Mateta, Stefan Bell und Dong-won Ji muss auch in Gelsenkirchen verzichtet werden.

Moritz Kreilinger