Nach dem 0:3 in Heidenheim zogen die Verantwortlichen in Kiel die Reißleine und beurlaubten Andre Schubert. In den ersten sechs Saisonspielen hatte die KSV Holstein gerade mal einen Sieg feiern können. Zudem war die in den letzten beiden Jahren gefürchtete Offensive zur schwächsten in der 2. Liga degeneriert (erst fünf Tore). "Wir haben uns zu einem frühen Zeitpunkt der Saison dazu entschieden, den Trainer zu wechseln. Der Zeitpunkt mag früh sein, aber die Entscheidung war aus unserer Sicht konsequent und der nötige Schritt", erklärte Wohlgemuth am Mittwoch.
Als Nachfolger wurde der bisherige U-23-Trainer Ole Werner installiert. "Er verfügt über die Holstein-DNA und die nötige Kompetenz für diese Aufgabe", begründete Wohlgemuth den Entschluss. "Er ist mit der Vereinskultur mitgewachsen und ein wichtiger Teil des Vereins. Wir konnten die Wahl nicht anders treffen, werden jetzt nach vorne schauen und sind zuversichtlich, dass diese Lösung funktioniert. Es ist durchaus möglich, dass Ole Werner auch zu einer Dauerlösung werden kann."
2. Bundesliga - Tabelle
Holstein Kiel - Vereinsdaten
Gründungsdatum
07.10.1900
Vereinsfarben
Blau-Weiß-Rot
Debüt vor Rekord-Kulisse
Beim seinen Einstand bekommt es der gerade mal 31-jährige Coach mit dem Bundesliga-Absteiger Hannover zu tun, der bislang ebenfalls hinter den Erwartungen zurückgeblieben ist und erst einen einzigen Liga-Sieg einfahren konnte (1/2/3). Bereits 14.000 verkaufte Tickets bedeuten schon jetzt eine Rekord-Besucherzahl für die Störche seit dem Aufstieg 2017. "Es ist ein Abendspiel vor großer Kulisse. Wir wollen erkennbar als Mannschaft auftreten mit einem klaren Plan. Mir ist wichtig, dass die Spieler wissen, was sie auf dem Platz zu tun haben", blickt Werner voraus. Der Interimstrainer habe "eine Mannschaft vorgefunden, die heiß ist auf das nächste Spiel, und ein Trainerteam, das über große Kompetenz verfügt. Die Grundlage ist gegeben, dass wir gegen Hannover ein erfolgreiches Spiel zeigen können".
Gedankenspiele: Personal, Taktik, Kommunikation
Im Training will Werner nun genau hinschauen und behält sich personelle Wechsel vor - sogar im Tor. "Es kann natürlich sein, dass wir auf der einen oder anderen Position wechseln werden, aber zum jetzigen Zeitpunkt kann ich dazu nicht mehr sagen - allein schon aus taktischen Gründen", wiegelt der neue Coach ab, dem bis auf die Langzeitverletzten Jannik Dehm und Philipp Sander die volle Kapelle zur Verfügung steht. Um die Blockade an der Förde zu lösen, will Werner viel mit seinen Spielern reden: "Ich setze in der Arbeit mit der Mannschaft auf Kommunikation. Die Mannschaft soll Dinge mitgestalten, aber es gibt klare Regeln und Konsequenzen. In diesem Rahmen sorgt das für Sicherheit, aber auch für die nötige Freiheit."
