Bundesliga

Weiser und sein schwerer Weg zurück

Rechtsverteidiger muss sich nach Fußverletzung in die Elf kämpfen

Weiser und sein schwerer Weg zurück

: Mitchell Weiser.

: Mitchell Weiser. imago images

Das erste Jahr bei Bayer 04 lief für Mitchell Weiser gut. Zum Start der Saison 2018/19 fiel sein Konkurrent Lars Bender verletzt aus, und als der Kapitän am 2. Spieltag zurückkehrte, wurde er wie über die längste Strecke der Hinrunde auf der Doppelsechs gebraucht, weil dort Charles Aranguiz und Julian Baumgartlinger lange verletzt fehlten. So war Weiser, der Neuzugang aus Berlin, schnell erste Wahl. Wie auch in der Rückrunde, als Lars Bender frühzeitig verletzt ausfiel und nach seinem Comeback schon im zweiten Einsatz eine erneute Verletzung erlitt.

Weisers Bilanz sah entsprechend positiv aus: 30 Ligaeinsätze, davon 22 von Beginn an, standen für den Rechtsverteidiger, der als Herausforderer von Lars Bender nach Leverkusen gekommen war, am Saisonende zu Buche.

Weiser ist wieder der Herausforderer

In seinem zweiten Jahr haben sich die Vorzeichen geändert: Lars Bender ist fit, hat alle drei Ligaspiele begonnen, musste nur beim 3:2 gegen Paderborn wegen einer stark blutenden Nase vorzeitig vom Feld. Weiser hingegen musste zusehen, weil ein Tritt im Testspiel gegen Heracles Almelo in der Vorbereitung ihn zu einer Pause zwang.

Die Prellung ist inzwischen überwunden. "Ab und zu habe ich noch Schmerzen, aber ich bin fit", erklärt Weiser, der in dieser Woche endgültig wieder angreift. "Immer noch aus der gleichen Position", wie er sagt, "ich versuche, Gas zu geben. Ich war verletzt. Das war Pech. Ich muss mich zurückkämpfen."

Der 24-Jährige weiß, dass er liefern muss. Lars Bender ist nicht nur der Kapitän, sondern der Platzhirsch. Weiser ist wieder der Herausforderer, "aber ich will spielen. Man denkt immer, dass man spielen muss. Ich will mich anbieten. Ich kann aber auch die Sicht des Trainers verstehen, falls ich im nächsten Spiel nicht spielen sollte. Wenn er mich braucht, muss ich da sein."

"Stammspieler gibt es nicht"

Seit drei Wochen ist der Rechtsverteidiger wieder im Training. Jetzt, zu Beginn der englischen Wochen, steigen seine Chancen automatisch. Ob er sich denn nach der Vorsaison grundsätzlich als Stammspieler fühle? "Natürlich habe ich letztes Jahr viele Spiele gemacht, aber natürlich war Lars auch viele Spiele verletzt. Doch ich habe mich schon als wichtiger Teil der Mannschaft gefühlt", antwortet er.

Seinen Status ordnet er folglich so ein: "Der Trainer hat es ganz gut gesagt: Stammspieler gibt es nicht, vor allem wenn man international spielt und rotieren muss. Sondern es gibt 15, 16 Spieler, die regelmäßig spielen. Und dazu zähle ich mich", erklärt Weiser, der aber auch klar formuliert: "Natürlich will ich anfangen. Das ist mein Ziel. Ich will jedes Spiel spielen. Wie man das dann nennt, ist mir relativ egal." In Dortmund bleibt er wohl im Wartestand. Denn gegen den angriffslustigen BVB spricht Vieles dafür, dass der defensivstärkere Lars Bender rechts in der Viererkette beginnen darf.

Stephan von Nocks

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