Dieser Mann hat sich fraglos ins Gedächtnis der Stuttgarter eingebrannt. Auch wenn sich Sven Mislintat beim ersten Versuch noch schwertut, auf Mboussy Ganvoula zu kommen. Bochums Angreifer, der die Stuttgarter mehrfach in Schrecken versetzte. Die Nummer 35 in blau habe "uns Probleme bereitet", so der Sportdirektor, der sich dennoch über eine "homogene Mannschaftsleistung" freut.
Kritik am Zweikampfverhalten
Die auch der Trainer hervorheben möchte. "Ich bin insgesamt sehr zufrieden", erklärt Walter, dessen Spieler gegen den VfL dennoch gewohnte Defensivlücken offenbarten. Fehler im System? Mitnichten. Vielmehr lag es in seinen Augen "vor allem am Zweikampfverhalten. Wir waren in den Zweikämpfen drin, haben uns aber nicht gut gewehrt. Wir waren nicht stabil genug und haben auch den Stürmer dann einfach vorbeigelassen. Deswegen kommt es zu solchen Situationen".
Situationen, die der 43-Jährige allerdings nicht allein seinen Defensivstrategen zuschreiben möchte. Es müsse auch gesagt werden, "dass unser Restfeld nicht gut aufgeteilt war und deswegen die restliche Verteidigung insgesamt auch nicht gut geklappt hat. Wenn wir in den Zweikämpfen konsequenter gewesen wären, hätten die Bochumer in der ersten Halbzeit keine Chancen gehabt. Da haben wir uns zu einfach abkochen lassen".
Wofür vor allem Ganvoula verantwortlich zeichnete. Der Kongolese, der bei seinen Vorstößen Hilfe durch Danny Blum und Jordi Osei-Tutu bekam, erzielte nicht nur das zwischenzeitliche 1:1. Er forderte mehrfach seine Gegenspieler Holger Badstuber und Nathaniel Phillips sowie Keeper Gregor Kobel heraus, der Schlimmeres verhinderte. "Wir haben gegen einen guten Gegner gespielt, der uns viel abverlangt hat", sagt Walter, "und der mit Ganvoula einen sehr guten, aktiven Stürmer hatte, der meine komplette Abwehr vor Probleme gestellt hat." Zum Glück für die Schwaben ließ auch der VfL-Stürmer die nötige Konsequenz vermissen.
Bei Kempf fehlen nur noch Kleinigkeiten
Das Innenverteidiger-Duo Phillips und Badstuber könnte am nächsten Spieltag gesprengt werden. Walter sehnt sich seinen Kapitän zurück. Marc-Oliver Kempf, den nach Angaben der Stuttgarter Oberschenkelprobleme plagen. Hartnäckige. Stuttgarts Cheftrainer wüsste gerne "wie es vorangeht. Aber wir müssen abwarten. Die Entzündung muss raus. Eigentlich geht es ihm gut. Aber es fehlen noch Kleinigkeiten." Die allerdings in absehbarer Zeit behoben sein sollten. "Ich hoffe, dass er Ende der Woche wieder mit der Mannschaft trainiert."