Bundesliga

Adam Szalai "Ich bin nicht zurück bei Mainz 05, weil ich so schön Schlagzeug gespielt habe"

Adam Szalai nach dem ersten Trainingstag bei Mainz 05

"Ich bin nicht zurück, weil ich so schön Schlagzeug gespielt habe"

Lewis Holtby, Adam Szalai und André Schürrle rockten in der Saison 2010/11 als imaginäre Boyband.

Lewis Holtby, Adam Szalai und André Schürrle rockten in der Saison 2010/11 als imaginäre Boyband. picture alliance

Mit knapp 32 Jahren ist der Ungar der älteste Spieler im jungen Mainz-Team. Lediglich Daniel Brosinski hat die 30 ebenfalls bereits überschritten. Sportvorstand Rouven Schröder traut dem ablösefreien Neuzugang von der TSG Hoffenheim, der einst unter Thomas Tuchel zu den "Bruchweg Boys" gehörte, eine Führungsrolle zu. Der Spieler selbst zeigt sich bescheiden. Adam Szalai über ...

... den Wechsel: "Die Entscheidung fiel sehr schnell. Ich hatte in den vergangenen Wochen über ein paar andere Möglichkeiten nachgedacht. Dann kam Mainz, darüber habe ich mich sehr gefreut. Die Verantwortlichen haben mir sofort ein gutes Gefühl gegeben. Ich musste nicht lange überlegen - auch wegen der emotionalen Bindung, die ich zum 1. FSV besitze."

... die Bedeutung im Klub Stammspieler zu sein, um den Stammplatz in der Nationalelf zu wahren: "Ich habe immer gesagt, ich möchte möglichst lange in der Bundesliga bleiben und auf höchstem Niveau spielen. Davon kann ich nur profitieren - auch im Hinblick auf die Nationalmannschaft, die mir sehr wichtig ist."

... die anderen Interessenten: "Aus den vier Top-Ligen Europas war kein Verein dabei. Mein Vertrag in Hoffenheim wäre noch eine Saison gelaufen, aber manche Sachen haben sich dort geändert, deswegen wollte ich einen anderen Weg gehen. Ich hatte unglaublich gute Jahre mit Julian Nagelsmann, die mich als Spieler und Mensch viel weitergebracht haben."

... den gut dotierten Vertrag in Hoffenheim: "Über Geld möchte ich nicht sprechen. Wenn es nur darum gegangen wäre, hätte ich in anderen Ländern sicherlich viel mehr verdienen können. Aber mein Ziel war, weiter auf dem höchsten Niveau zu spielen."

... die Nichtberücksichtigung am 2. Spieltag: "Es war eine Trainerentscheidung. Es stand vorher auch noch nicht fest, dass ich wechseln werde. Richtig verhandelt wurde erst, nachdem ich nicht im Kader war. Auch der Kontakt mit Mainz wurde erst nach dem Spiel richtig intensiv. Nach der Bremen-Partie habe ich angefangen, ernsthaft über einen Wechsel nachzudenken. In den vergangenen Jahren ist es nicht vorgekommen, dass ich nicht im Kader war, und mittlerweile kann man sogar noch zwei Leute mehr auf die Bank setzen, dann ist es extrem. Aber es war eine völlig normale Trainerentscheidung, auch andere Spieler waren nicht im Kader."

... die Konkurrenzsituation in Mainz: "Außer bei Bayern München, wo es eigentlich nur Robert Lewandowski gibt, herrscht in jedem Bundesligaverein ein Konkurrenzkampf, davon kann die Mannschaft auch nur profitieren. Und wir sind ja auch nicht alle die gleichen Spielertypen."

... die Entwicklung des 05-Trainingszentrums: "Es hat sich sehr viel verändert, was die Trainingsplätze, die Kabine, den Physioraum, das Trainerbüro usw. betrifft."

... das Wiedersehen mit alten Bekannten: "Im Staff sind noch einige von damals da, ich habe mich gefreut, sie wiederzusehen. Von den heutigen Spielern gehörte seinerzeit nur Stefan Bell schon zur Mannschaft."

... die Jahre in Mainz von Januar 2010 bis Juni 2013: "Wir können gerne über die damalige Zeit sprechen, aber ich bin jetzt nicht wieder da, weil es damals so schön war, sondern weil Mainz 05 einen Spieler mit Qualitäten gebraucht hat, die hoffentlich ein bisschen was mit meinen zu tun haben. Ich bin nicht zurück, weil ich damals so schön Schlagzeug gespielt habe." (Szalai, Lewis Holtby und André Schürrle spielten 2010/11 beim Jubel als eine imaginäre Boyband auf, Anm. d. Red.)

Aufgezeichnet von Michael Ebert