Bundesliga

Borussia Dortmund: Julian Brandt vor Startelf-Premiere

Borussia Dortmund: Nach zwei Einsätzen als Joker

Brandt vor Startelf-Premiere

Die Startelf-Zeit ist reif für ihn: Julian Brandt.

Die Startelf-Zeit ist reif für ihn: Julian Brandt. imago images

Bank-Angestellte wie Mario Götze, Thomas Delaney, Achraf Hakimi, Jacob Bruun Larsen oder Julian Brandt machen Lucien Favre zu einem beneidenswerten Menschen. Als Trainer hat er die freie Auswahl - um die Belastung seiner Spieler individuell zu steuern oder, wie in Köln, um auf Fehlentwicklungen und einen Rückstand zu reagieren. In Müngersdorf griff Favre mit seinen Wechseln dramatisch in die Dramaturgie der Partie ein - auf Hakimis Konto ging schon das 20. (!) Jokertor, seitdem Favre in Dortmund das Sagen hat.

"Dafür sitzen wir auf der Bank", sagt Brandt, "um nachzulegen, wenn es darauf ankommt." Mit dem erst im Sommer verpflichteten Offensivspieler kam in Köln endlich Feuer ins Spiel. Dortmunds vorher statischer, schwerfälliger Fußball erhielt eine frische, unberechenbare Note, Tempo und Tiefe. Der zweite Sieg im zweiten Meisterschaftsspiel war die Folge. "Dass ich meinen Teil dazu beitragen konnte, ist ein schönes Gefühl", betonte Brandt.

Auch wenn der 23-Jährige nach zwei Joker-Einsätzen keinen Anspruch auf einen Platz in der Startelf formulierte - die Zeit ist reif für ihn. Favre könnte im Zentrum Platz schaffen für ihn (wofür er seine liebgewonnene Doppel-Sechs auflösen müsste) oder er könnte ihm die linke Außenbahn zuweisen, auf der dem ohnehin leicht angeschlagenen Thorgan Hazard noch die Durchschlagskraft fehlt.

"Jeder auf der Bank will jede Minute spielen", sagt Brandt, "ich werde versuchen, mich weiter zu empfehlen." Am Ende der Partie in Köln (3:1) fand sich der frühere Leverkusener sogar auf der Sechser-Position wieder. Auf der Zehn hat er schon gespielt, auf der Acht, auf dem Flügel, "aber das", verrät er, "war auch für mich etwas Neues."

Thomas Hennecke