Nach drei Jahren mit wenigen Aufs und vielen Abs steht ein ernüchterndes Fazit: Es hat einfach nicht funktioniert. Renato Sanches, der nach der EM 2016 als Europameister und großes Versprechen für 35 Millionen Euro von Benfica nach München gewechselt war, hat nie Fuß gefasst beim FC Bayern.
Jetzt haben beide Seiten das Arbeitsverhältnis vorzeitig beendet - auf deutlichen Wunsch des Spielers. Sanches hatte nach dem Auftaktremis gegen Hertha am vergangenen Freitag erneut bekräftigt, sich verändern zu wollen, was bei den Bossen für Unverständnis sorgte ("Das ist nicht angebracht", kritisierte zum Beispiel Karl-Heinz Rummenigge). Am Freitag fügte der Vorstandsvorsitzende hinzu: "Renato Sanches hat uns um den Transfer gebeten, weil er sich einem Klub anschließen wollte, bei dem er auf kontinuierliche Einsatzzeiten kommt. Die konnten wir ihm leider beim FC Bayern nicht garantieren." Spielpraxis ist dem Spieler wichtig, weil er sich seinen Platz in der portugiesischen Nationalmannschaft für die EM 2020 erkämpfen möchte.
Die Münchner haben ein Angebot des OSC Lille über 20 Millionen Euro akzeptiert. Die Summe kann durch Prämien noch steigen. Der überraschende Vizemeister der Ligue 1 hatte durch die Verkäufe von Nicolas Pepe (Arsenal), Rafael Leao (Milan) oder Thiago Mendes (Lyon) alleine in diesem Sommer über 140 Millionen Euro eingenommen.
Sanches ist trotz der hohen Einnahmen der teuerste Neuzugang beim Team von Trainer Christophe Galtier. Unter anderem hatten die Nordfranzosen Timothy Weah für zehn Millionen Euro von Paris Saint-Germain verpflichtet.
Zwei Meistertitel - Leihe nach Swansea
Sanches' Bilanz in München: Er bestritt 53 Pflichtspiele und erzielte dabei zwei Tore. Mit den Münchnern gewann er zwei Meisterschaften (2017, 2019), den DFB-Pokal (2019) sowie drei Mal den DFL-Supercup (2016, 2017, 2018). In der Saison 2017/18 war der 22-Jährige an den damaligen Premier-League-Klub Swansea City ausgeliehen.
