2. Bundesliga

VfB Stuttgart - Umworbener Nicolas Gonzalez soll bleiben

Stuttgarts Stürmer wird mit Inter und Eindhoven in Verbindung gebracht

Umworbener Gonzalez soll bleiben

Vor einem Jahr zum VfB gekommen: Nicolas Gonzalez.

Vor einem Jahr zum VfB gekommen: Nicolas Gonzalez. imago images

Wie heißt es doch so oft? Im Fußball gleicht sich alles einmal aus. Das Jahr, das für Gonzalez persönlich extrem unerfreulich verlaufen ist, schickt sich an, ein positives Ende zu nehmen. Dem VfB-Stürmer scheint nach dem bitteren Abstieg langsam das Glück wieder hold zu sein. Vor Kurzem gewann er bei den Panamerika-Spielen in Lima die Goldmedaille mit der argentinischen U-23-Nationalmannschaft. Am Wochenende erzielte der Goldjunge das Goldene Tor gegen St. Pauli zum späten 2:1-Erfolg. Nico hier, Gonzalez da - der 21-Jährige ist in aller Munde und genießt bei den Schwaben eine Wertschätzung wie nur ganz wenige.

Entsprechend haben die Stuttgarter kein ernsthaftes Interesse daran, den Angreifer abzugeben. Es sei denn, Inter, das auf Stürmersuche überall nach neue Möglichkeiten sucht, oder Eindhoven, das vor kurzem Timo Baumgartl für rund zehn Millionen Euro aus Stuttgart verpflichtet hat, legen richtig viel Geld auf den Tisch: ein zweistelliger Millionenbetrag, und nicht gerade im ganz unteren Bereich. Laut der auflagenstärksten niederländischen Tageszeitung sei Gonzalez bei der PSV die erste Alternative für den Fall, dass der geplante Wechsel von Ritsu Doan von Groningen nach Eindhoven scheitern sollte. Groningen pocht offenbar vehement auf eine Ablösesumme von 13,5 Millionen Euro für den Japaner und auf einer Beteiligung bei dessen Weiterverkauf. Die Verhandlungen stocken, was sie im Fall der Fälle auch beim VfB nicht weniger tun dürften.

"Er will immer das Beste, will Tore erzielen"

"Was letztes Jahr war, interessiert mich nicht", sagt Tim Walter, der bei allen Schwächen des Jungprofis dessen Potenzial sehr vielversprechend bewertet. "Er will immer das Beste, will Tore erzielen, erarbeitet sich alles und bleibt beharrlich dran", meint der VfB-Trainer, der sich nicht mit einem möglichen Wechsel befassen will. "Nico ist ein sehr aufgeweckter Jungs, ein lebensfroher Junge. Und genau das bringt uns weiter. Er wird uns noch viel Spaß bereiten."

"...dann bekommt man entsprechend etwas zurück"

Mit dieser Sichtweise hat der 43-Jährige von der ersten Trainingseinheit an mit Gonzalez gearbeitet, der sich den Ruf des Chancenverschwenders erworben hat. "Er hat Qualität", sagt Walter. "Und alle Spieler mit Qualität brauchen etwas mehr Aufmerksamkeit. Solche Spieler wirken oft nicht sehr sensibel, sind es aber. Von daher muss man sich mit ihnen noch mehr beschäftigen. Wenn man das macht, dann bekommt man entsprechend etwas zurück." Ob auch die Zusage darin enthalten ist, möglichen Wechselgedanken nicht nachzugeben, wird sich zeigen müssen.

"Das braucht er am meisten"

So weit ist es aber noch nicht und Stuttgarts Trainer überzeugt, das Gonzalez weitere Zeit beim VfB guttun würde. Die bisherig wankelmütigen Leistungen des Jungstars unterstreichen dies. "Im Eins-gegen-eins und beim isolierten Torabschluss ist er gut. Bei allem, was er in der Bewegung macht, muss er aber noch feiner werden. Er muss zielstrebiger werden." Dies sei allerdings eine Frage der Erfahrung. "Wenn du immer wieder in solche Situationen vor dem Tor kommst, wirst du ruhiger, abgezockter und du ziehst entsprechend deine eigenen Schlüsse, um erfolgreicher zu sein. Das braucht er am meisten." Und keinen Wechsel.

George Moissidis