Bundesliga

Watzke rechnet vor: "Diesen Kader können wir uns leisten"

BVB-Boss erklärt, warum Gerede vom Großangriff "Unfug" ist

Watzke rechnet vor: "Diesen Kader können wir uns leisten"

Von wegen Transferoffensive: Hans-Joachim Watzke.

Von wegen Transferoffensive: Hans-Joachim Watzke. picture alliance

Jeweils 25 Millionen Euro für Julian Brandt und Nico Schulz, 25,5 für Thorgan Hazard, 31 für Mats Hummels, dazu 21 für die feste Verpflichtung von Paco Alcacer: Borussia Dortmund hat sich auf dem Sommer-Transfermarkt nicht gerade zurückgehalten, 127,5 Millionen Euro investiert. Doch von einer Transferoffensive, einem finanziellen Großangriff auf den FC Bayern gar, wollen die Verantwortlichen nichts wissen.

"Das ist rein ökonomisch gesehen reiner Unfug", sagt BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke im dpa-Interview und betont: "Wir haben ähnlich viel Geld in die Hand genommen, wie wir am Ende einnehmen werden. Ich glaube nicht, dass wir netto überhaupt eine Menge investieren müssen."

"Am Ende des Tages haben wir vor allem umgeschichtet"

Seine Rechnung ist nachvollziehbar: "Wir haben mit dem Verkauf von Christian Pulisic (im Winter für 64 Millionen Euro zu Chelsea, d.Red.), Abdou Diallo (für 32 Millionen Euro zu PSG, d.Red.) und Alexander Isak (für acht Millionen Euro zu Real Sociedad, d.Red.) schon rund 100 Millionen eingenommen. Und ich prophezeie mal, dass es nicht das Ende der Fahnenstange ist. Das heißt: Am Ende des Tages haben wir vor allem umgeschichtet." Für die "sinnvollen" Transfers müsse er Sportdirektor Michael Zorc "sehr loben".

Der teuerste Kader der BVB-Geschichte ist es dennoch, aber auch das sieht Watzke differenziert: "Ein höheres Gehaltsvolumen bleibt doch gar nicht aus, wenn die Gehälter in jedem Bereich steigen", sagt er. "Wahrscheinlich haben 12 bis 16 Bundesligaklubs den höchsten Etat ihrer Geschichte."

"Da bin ich inhaltlich bei Uli Hoeneß"

So oder so sehen die Macher der Borussia die Voraussetzungen geschaffen, offensiv die Meisterschaft anzupeilen. "Es ist uns hoffentlich gelungen, uns zu verbessern, ohne viel Geld in die Hand zu nehmen", so Watzke. "Aber das müssen wir erstmal auf dem Platz unter Beweis zu stellen - da bin ich inhaltlich bei Uli Hoeneß", der über die Dortmunder Transferaktivitäten gesagt hatte, man werde im Laufe der Saison sehen, "ob der BVB sich verstärkt hat".

Watzke fügt an: "Ob es unser bester Kader ist, kann ich Ihnen erst nach der Saison sagen. Wir waren schon Champions-League-Sieger, haben zig Meisterschaften geholt. Da ist diese Mannschaft noch nicht auf dem Niveau angelangt, auf dem wir Mitte der 90er-Jahre waren. Aber der Unterschied ist: Diesen Kader können wir uns leisten."

jpe

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