Bundesliga

Die ersten BVB-Sorgenkinder: Brandt und Hazard

Lewandowski-Berater meckert wegen Reus-Wahl

Die ersten BVB-Sorgenkinder: Brandt und Hazard

Müssen vorerst im Trainingslager kürzertreten: Die Dortmunder: Julian Brandt und Thorgan Hazard (re).

Müssen vorerst im Trainingslager kürzertreten: Die Dortmunder: Julian Brandt und Thorgan Hazard (re).

Aus dem BVB-Trainingslager in Bad Ragaz berichtet Thomas Hennecke

Hazard war gegen Udinese Calcio (4:1) ungeknickt und hatte eine leichte Prellung am Sprunggelenk erlitten. Der Belgier soll zeitnah wieder leichtes Lauftraining bestreiten können, wird gegen St. Gallen aber noch nicht an seinen Arbeitsplatz zurückkehren. "Das ist schade für mich", seufzt er, "aber so ist es besser, als zu früh wieder einzusteigen und mich dann ernsthaft zu verletzen."

Auch Julian Brandt erlebt den Auftakt des Trainingslagers von Bad Ragaz nur in Wartestellung. Seit der Partie gegen Udine plagen ihn Probleme im Adduktorenbereich. "Wir gucken von Tag zu Tag", sagt der frühere Leverkusener. Um jedes Risiko zu vermeiden, tritt er im Moment kürzer, "deswegen sind wir ein bisschen vorsichtiger".

Die Partie gegen Udine hatte am Samstag "genau den Fußball" geboten, "den ich mag", erzählte Brandt in einer Runde mit Journalisten. Der 23-Jährige liebt es, den Ball laufen zu lassen, das Spiel zu dominieren - und zu zocken. Zocken? Brandt will seinen Sport trotz Druck und Kommerzialisierung bewusst genießen. Heißt für ihn: Auch als Profi weiter das zu machen, "was man schon als Kind gern gemacht hat".

In seiner erfrischenden Art erklärte Brandt, wie diese ungekünstelte Herangehensweise mit den detaillierten Taktik-Vorgaben eines Tüftlers wie Lucien Favre zu vereinbaren ist. Die Kunst sei es, dessen Vorgaben mit der eigenen Freiheitsdrang auf dem Platz zu vereinbaren. "Es kommt auf die gesunde Mischung zwischen der taktischen Pflicht, die man erfüllen muss und dem an, was du möchtest und für richtig hältst", sagt Brandt.

Lewandowski-Berater meckert wegen Reus-Wahl

Gegen Udine hatte er im Pendelverkehr mit Thorgan Hazard und Mario Götze der überforderten Abwehr des italienischen Erstligisten Rätsel aufgegeben. Hazard, der seit dem Engagement Andre Schuberts als Mönchengladbacher Trainer große Sympathien für eine Beschäftigung vorn im Zentrum aufbringt, brach in einem Mediengespräch ausdrücklich eine Lanze für Marco Reus, dessen Wahl zum Fußballer des Jahres Robert Lewandowskis Berater Maik Barthel angezweifelt hatte. Man müsse einfach nichts gewinnen, "dann hast du die größten Chancen", meckerte Barthel.

Hazard protestiert und hält die Wahl von Reus für "verdient". Sein neuer Teamkollege habe eine große Saison gespielt mit "vielen Toren und vielen Vorlagen". Hazard wörtlich: "Wenn du so gut spielst wie Marco, ist es verdient." Vor ihm hatte schon Linksverteidiger Nico Schulz Barthel widersprochen. Reus sei "absolut verdient" Fußballer des Jahres geworden.

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