Bundesliga

Fernandes: Der designierte Gbamin-Nachfolger

Personalpuzzle im Mittelfeld

Fernandes: Der designierte Gbamin-Nachfolger

Ein Sechser oder Achter: Der Mainzer Edimilson Fernandes.

Ein Sechser oder Achter: Der Mainzer Edimilson Fernandes. imago

Der Start des mit 7,5 Millionen Euro Ablöse teuersten Sommereinkaufs der Mainzer war nicht optimal. Wegen eines grippalen Infektes verpasste der 23-Jährige den Trainingsauftakt. Doch inzwischen ist der variable Mittelfeldspieler bei Kräften. Dies stellte er beim jüngsten Testspiel gegen den FC Everton (3:1) unter Beweis, als er die Sechserposition der Mittelfeldraute ausfüllte - mit entsprechender Präsenz. Diese Meinung teilte auch Schwarz, der lobende Worte fand: "Er kam nach 15 Minuten rein und hat sofort für eine Struktur gesorgt, war sehr dominant im Ballbesitz und hat auch gut gestochen, gerade was das dritte Tor angeht."

Auf der Sechs konkurriert Fernandes mit dem erst 19-jährigen Leandro Barreiro sowie Kunde. Für letzteren dürfte der Pflichtspielauftakt jedoch zu früh kommen. Nach dem verlängerten Urlaub infolge des Afrika-Cups steht für den Kameruner erst an diesem Montag der medizinische Test auf dem Programm, der Einstieg ins Training folgt am morgigen Dienstag.

Und dann wäre da noch der wechselwillige Jean-Philippe Gbamin, der die Position bekleiden könnte. Doch zum einen gilt es als so gut wie sicher, dass der Ivorer den Klub in diesem Sommer verlassen wird. Zudem bestände kurzfristig das gleiche Problem wie bei Kunde: der Trainingsrückstand. Gbamin befindet sich derzeit noch im Urlaub und wird - sofern ein Wechsel nicht bis dahin abgeschlossen ist - am 1. August wieder in der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt erwartet.

Viel Variabilität im Mainzer Mittelfeld

Wie auch sein Vorgänger Gbamin könnte Fernandes jedoch auch auf der Acht zum Zug kommen. In den Testspielen der Vorwoche durfte er sich bereits auf der Außenposition im Mittelfeld beweisen. "Wir wussten vorher, dass wir es ihm auf der Sechser- und Achterposition zutrauen. Jetzt müssen wir schauen, wie wir das Puzzle auch im Hinblick auf Kaiserslautern zusammenstellen", erklärte Schwarz. Neben dem dort gesetzten Danny Latza kommen Ridle Baku, Levin Öztunali und Maxim in Frage. Außerdem der sich noch im Aufbautraining befindende Philipp Mwene. Auf der Zehn gilt Jean-Paul Boetius als gesetzt. Somit besteht im Mittelfeld durchaus ein gewisses Überangebot, was sich jedoch erübrigen würde, sollten die Verkaufskandidaten Öztunali und Maxim entsprechende Abnehmer finden.

Ich möchte lieber an wenigen Orten Fortschritte machen. Es ist nicht so einfach, sich überall anzupassen und einzuleben.

Edimilson Fernandes

Der entsprechende Rahmen ist also gegeben, dass sich Fernandes wie bereits in der Premier League (West Ham United) und der Serie A (AC Florenz) auch in der Bundesliga einen Stammplatz erkämpft - und das gerne auch längerfristig. "Ich möchte lieber an wenigen Orten Fortschritte machen. Es ist nicht so einfach, sich überall anzupassen und einzuleben", so der Rechtsfüßer, der bis 2023 bei den Rheinhessen unter Vertrag steht. Ob er die gewünschten Fortschritte auf der Sechs oder der Acht machen darf, bleibt zunächst abzuwarten.

Moritz Kreilinger

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