Bundesliga

Weiser: "Bislang bin ich noch nie richtig am Ende gewesen"

Leverkusens Rechtsverteidiger über Training, Transfers und Ziele

Weiser: "Bislang bin ich noch nie richtig am Ende gewesen"

Vorfreude auf die Champions League: Mitchell Weiser.

Vorfreude auf die Champions League: Mitchell Weiser. imago images

Peter Bosz macht bei der Werkself aktuell halblang. Bei mehr als 30 Grad Celsius ließ der Bayer-04-Coach am Freitagmorgen während der vorverlegten Trainingseinheit rund eine Stunde Fußballtennis spielen und schickte seine Spieler dann zurück in die kühlen Katakomben der BayArena. "Gestern hatten wir ein anstrengendes Training, aber bislang bin ich noch nie richtig am Ende gewesen - außer nach den Testspielen", sagte Mitchell Weiser. Am Tag zuvor hatte Bosz die Mannschaft noch mit Konditionsübungen rangenommen, er scheint die richtige Mischung zu finden. "Ich habe jeden Tag das Gefühl, dass ich frisch ins Training gehe", lobt Weiser.

Der 25-Jährige ist nach rund der Hälfte der Vorbereitung guter Dinge. "Natürlich tut Jules Abgang weh", sagt er über den Transfer von Nationalspieler Julian Brandt zum Ligakonkurrenten Borussia Dortmund. Rekordeinkauf Kerem Demirbay, der am Freitag erneut Freistöße zusätzlich übte, kommt dafür offenbar gut an. "Er ist jetzt für Jules Position eingeplant und es sieht sehr gut aus, was er zeigt. Deswegen denke ich, dass wir das kompensieren können", glaubt Weiser.

Natürlich habe ich den Konkurrenzkampf mit Lars Bender, aber das nehme ich an. Ich will jedes Spiel machen.

Mitchell Weiser

Auch die anderen beiden Zugänge Moussa Diaby und Daley Sinkgraven integrierten sich gut. Deshalb glaubt der flinke Außenspieler, dass die Mannschaft verstärkt ist: "Auch weil wir größtenteils zusammengeblieben sind. Das merkt man, wir haben mit dem Trainer nicht bei null angefangen. Obwohl die Ergebnisse aus den Tests noch nicht stimmen, sieht es gut aus."

In die kommende Spielzeit geht Weiser mit dem Anspruch auf einen Stammplatz. In seiner ersten Saison in Leverkusen absolvierte er nach seinem Wechsel von Hertha BSC zuletzt 41 Pflichtspiele in Liga, Pokal und Europa League. "Natürlich habe ich den Konkurrenzkampf mit Lars Bender, aber das nehme ich an. Ich will jedes Spiel machen", sagt Weiser. In der vergangenen Saison war er oftmals auch gesetzt, weil Kapitän Bender verletzt fehlte. Nun möchte Weiser "offensiv effektiver" sein, "hinten ein paar Fehler abstellen" und mehr als ein Tor in der Bundesliga erzielen: "Das ist zu wenig, da muss ich auf jeden Fall etwas draufpacken."

Das Berlin-Spiel hat Weiser als "unmenschlich" in Erinnerung

Für die Champions League wird das nötig sein. 2014 und 2015 durfte er noch beim FC Bayern insgesamt 28 Minuten in drei Kurzeinsätzen in der Königsklasse ran, mit Hertha reicht es immerhin für die Europa League. Nun fiebert er mehr Zeit auf europäischer Ebene entgegen: "Nach dem letzten Spiel in Berlin (5:1 am 34. Spieltag, d.Red.) war es, als hätten wir einen Titel gewonnen. Unmenschlich." Für die Mannschaft sei es positiv gewesen, mit diesem Erfolg für die starke Rückrunde belohnt worden zu seien. "Im Urlaub habe ich oft darüber nachgedacht, dass ich bald Champions League spielen werde", sagt Weiser. Seine Chancen stehen gut.

Jim Decker

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