Bundesliga

Union-Keeper Gikiewicz: "Trinken kann ich nach der Karriere noch"

Berlins Nummer 1 im kicker-Interview

Union-Keeper Gikiewicz: "Trinken kann ich nach der Karriere noch"

"Ich will noch sieben, acht Jahre spielen": Rafal Gikiewicz.

"Ich will noch sieben, acht Jahre spielen": Rafal Gikiewicz. imago images

Während der Saison war er die zuverlässige Nummer 1 von Union Berlin, der notenbeste Keeper der 2. Liga. Und auch nach dem Aufstieg hatte Rafal Gikiewicz (31) einen klaren Job: Er war der Fahrer.

"Alle haben sich gewundert, dass ich keinen Wodka getrunken habe", sagt Gikiewicz im kicker-Interview (Montagausgabe): "Ja, komisch, ich weiß. Aber man sollte das respektieren. Ich kann auch ohne Alkohol tanzen und Party machen. Ich bin immer der Taxifahrer für die anderen."

Allein deswegen sei er sehr beliebt bei den trinkfreudigeren Teamkollegen und Kumpels - während er in seiner Heimat mit seiner Enthaltsamkeit eher angeeckt war. "Wenn du früher in Polen mit dem Team feiern gingst und nichts getrunken hast, bekamst du Probleme", berichtet er. "Damals gab es noch eine ältere Generation von Spielern, die mehr getrunken haben, als es die Profis heutzutage tun. Mein Zwillingsbruder und ich gehörten damals zu der neuen, jüngeren Generation. Wir wissen, wie hart man arbeiten muss, um vorwärtszukommen."

Ich trank und trinke nicht. Ich habe ja auch eine Frau und zwei Kinder, da gehe ich nicht in die Disco.

Rafal Gikiewicz

Ein Beispiel für diesen "Generationenkonflikt": Als sein Bruder Lukasz bei Slask Wroclaw dem Klubchef meldete, dass ein Teamkollege angetrunken zum Training gekommen war, hätte ihn "mehr als die Hälfte der Mannschaft" attackiert. Gikiewicz dagegen verteidigte ihn ("Ich wusste, dass Lukasz recht hatte, außerdem ist er mein Bruder, mein Blut"), legte sich mit dem Kapitän an und durfte mehrere Monate nicht mehr mit der Mannschaft trainieren.

An seinem Verhältnis zum Alkohol hat sich seitdem nichts geändert. "Ich trank und trinke nicht. Ich habe ja auch eine Frau und zwei Kinder, da gehe ich nicht in die Disco. Wenn andere Spieler das tun möchten, sollen sie es tun, ich brauche das nicht. Ich habe zu Hause einen schwierigen Job, da brauche ich viel Kraft", lacht er. Und außerdem: "Ich bin jetzt 31, ich will noch sieben, acht Jahre spielen. Trinken kann ich nach der Karriere noch."

Gikiewicz über seine Vertragsverhandlungen mit Union Berlin, über Kartoffeln mit Salz und warum er findet, dass er "keine Karriere" habe: Das große Interview lesen Sie im aktuellen kicker vom Montag.

jpe/rei

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