Bundesliga

Kohr und Sow - Warum das neue Eintracht-Duo harmonieren kann

Neuzugänge bestechen durch Aggressivität und Technik

Kohr und Sow - Warum das neue Eintracht-Duo harmonieren kann

Das neue Frankfurter Mittelfeldduo Djibril Sow (l.) und Dominik Kohr soll zeitnah funktionieren.

Das neue Frankfurter Mittelfeldduo Djibril Sow (l.) und Dominik Kohr soll zeitnah funktionieren. imago images

Gerade am Vormittag, im Training, so schildert Kohr, habe er ja neben Sow agiert, dahinter noch ein Sechser. Und ohnehin ist die Eintracht kein Klub, der zwei Zugänge, die gemeinsam 19 Millionen Euro gekostet haben (Kohr 9, Sow 10), als Perspektivkräfte holt. Heißt: Das Duo soll zeitnah funktionieren, ohnehin steht in Bälde das erste Pflichtspiel an in der Europa-League-Qualifikation. Die Ochsentour kann laut Kohr in Bezug auf Liga und DFB-Pokal "sogar ein Vorteil sein, weil wir dann schon eingespielt sind".

Der Ex-Leverkusener macht keinen Hehl daraus, dass er ob geringer Einsatzzeiten unterm Bayer-Kreuz nicht mehr wirklich zufrieden war: "Das letzte halbe Jahr war für mich nicht so erfolgreich und Frankfurt hat sich früh gemeldet." Bei den Rheinländern habe sich der 25-Jährige im Vergleich zur Augsburger Zeit "im Offensivspiel entwickelt. Aber ich sehe da noch Potenzial." Die Stärken der neuen Nummer 28 liegen definitiv in den Bereichen Robustheit, Zweikampfstärke, Dynamik - "mit meiner aggressiven Spielweise können wir schnelles Umschalten vielleicht forcieren". Kohr ist dann auch einer der nachstößt, auf den Abschluss geht.

Dort hat Djibril Sow auch nach eigenem Bekennen noch Luft nach oben. Dass er über unheimlich viel Talent verfügt für jene Achterposition, zeigten auch die Champions-League-Auftritte mit den Young Boys Bern 2018/19, wo er in allen Gruppenspielen in der Startelf stand. "Am meisten fasziniert hat mich da dieses unglaubliche Tempo, die Intensität", schildert der 22-Jährige, der mit dem Schweizer Meister selbstredend den Frankfurter Weg durch die Europa League verfolgt hat - alleine schon wegen Ex- und Nun-wieder-Trainer Adi Hütter. "Dass wir den Titel in Bern feiern durften (2018, der erste seit 1986, Anm. d. Red.), hat uns natürlich zusammengeschweißt", beschreibt Sow die Beziehung zum Österreicher, der ihn nach der schweren Zeit in Mönchengladbach 2017 an die Aare lotste.

Schnell reifte Sow dort zum Leistungsträger, im September 2018 folgte das Debüt für die "Nati". Keine Frage, Hütter hat eine zentrale Rolle bei der Entscheidung des Heißumworbenen für die Hessen gespielt: "Für mich war Eintracht Frankfurt der beste, der logischste Schritt, weil das ein gesunder Verein ist mit einem Trainer, den ich kenne, mit einer Vision von Verein, die mir gefällt." Der intensive Stil jedenfalls kommt Sow, der auch den Rat von Ex-Eintracht-Kapitän und YB-Sportchef Christophe Spycher suchte, entgegen. Genau das könnte gut dazu führen, dass aus den (nominalen) Positionskonkurrenten Sow und Kohr ein Duo erwächst: Beide verfügen über Dynamik, Sow kommt dennoch eher über das Technisch-Spielerische, Kohr dagegen agiert körperbetonter - und beide haben in ihren weniger starken Disziplinen auf ihrer letzten Karrierestation nachgearbeitet.

Benni Hofmann