Bundesliga

Schub durch U-21-EM? - Dahoud soll auch beim BVB zünden

Dortmund hofft auf neuen Angriff des Mittelfeldspielers

Schub durch U-21-EM? - Dahoud soll auch beim BVB zünden

Zeigte im Trikot der U21 bei der EM sein Potenzial: Mahmoud Dahoud soll nun auch bei Borussia Dortmund durchstarten

Zeigte im Trikot der U21 bei der EM sein Potenzial: Mahmoud Dahoud soll nun auch bei Borussia Dortmund durchstarten imago images

So zumindest lautet der Plan, den die BVB-Verantwortlichen gefasst haben - und dem Dahoud zustimmen dürfte. Die ersten zwei Jahre bei der Borussia verliefen für den kreativen Mittelfeldspieler schließlich alles andere als zufriedenstellend. Speziell die Vorsaison, in die Dahoud aufgrund des ihm aus Mönchengladbach bekannten neuen BVB-Trainers Lucien Favre zuversichtlich gestartet war, hielt für ihn einige Enttäuschungen bereit. Umso wichtiger war der insgesamt positive Abschluss im Kreis des U-21-DFB-Teams, auch wenn es zur Titelverteidigung knapp nicht reichte.

"Mo hat eine tolle EM gespielt, das habe ich ihm auch persönlich mitgeteilt", sagt Sebastian Kehl gegenüber dem kicker. Der Leiter der Dortmunder Lizenzspielerabteilung weiß als Ex-Profi nur zu gut, wie wichtig das Zutrauen in seine Fähigkeiten für das eigene Leistungsniveau ist. Entsprechend große Hoffnungen verknüpft Kehl mit Dahouds Performance im DFB-Dress: "Dass er ins Team des Turniers gewählt wurde, wird ihm sicher Schub und Selbstvertrauen geben für die kommende Saison bei Borussia Dortmund."

Beim BVB ist Dahoud fest eingeplant. Als vornehmlich über seine Kreativität und seinen Spielwitz kommender Sechser/Achter verfügt er über ein Alleinstellungsmerkmal im XXL-Kader der Borussia. Sowohl Platzhirsch und Führungsspieler Axel Witsel, als auch Thomas Delaney und Julian Weigl bringen ein anderes Profil mit. Dahoud verkörpert als einziger eine nach vorne orientierte Spielweise, wie sie auch Ilkay Gündogan verkörpert, Dahouds Vorgänger in Dortmund.

Punktuell ließ er diese Fähigkeiten auch in Dortmund immer mal wieder aufblitzen. Allein, es fehlte die Konstanz. Genie und Wahnsinn wechselten sich bei Dahoud mitunter binnen Sekunden ab. Auch im U-21-EM-Finale gelang ihm längst nicht alles, doch die Schwankungen in seinen Auftritten verliefen während des gesamten Turniers weit weniger turbulent als man es von ihm aus den vergangenen zwei Jahren in Dortmund gewöhnt ist. Insgesamt war sein Leistungsniveau deutlich höher. Selbst ein Treffer - sonst nicht gerade sein Spezialgebiet - gelang ihm.

Dahoud steigt nach der USA-Reise wieder in das Training ein

Für U-21-Nationaltrainer Stefan Kuntz war Dahoud bereits während der Qualifikation und später auch in der Endrunde "ein wichtiges Puzzleteil". "Er kann für uns ein Unterschiedsspieler sein, weil er mit seinen Bewegungen, seiner Technik und seiner Wachsamkeit sowohl offensiv als auch defensiv Akzente setzen kann", schwärmte Kuntz während des Turniers. In Dortmund, wo er im Abschluss an die USA-Reise (15. bis 21. Juli) wieder ins Training einsteigen wird, fehlt ihm bis zu einem solchen Status noch in gutes Stück. Doch was noch nicht ist, kann ja vielleicht noch werden.

Matthias Dersch

Sechs DFB-Youngster, vier Champions und ein Rumäne